Spectrum

Das wilde und weiche Land

Auf den Spuren des Urgroßvaters: Giulia Caminitotaucht ein in eine Welt voller Armut und Gewalt, die in Italien bis heute nachwirkt.

Eine junge Schriftstellerin erforscht vergessene Familiengeschichten, um die verwirrende Gegenwart besser zu verstehen: Giulia Caminito, 32 Jahre alt, begibt sich in ihrem ersten auf Deutsch erschienenen Roman auf die Spuren ihres Urgroßvaters, eines Anarchisten aus den mittelitalienischen Marche. Sie führt den Leser in dessen Heimatdorf, in die turbulenten ersten Jahre des Novecento. In eine Welt voller Armut, Gewalt und Politik, deren Wunden in Italien heute noch schmerzen.

„Ein Tag wird kommen“ handelt vom trostlosen Schicksal der Familie Ceresa im Örtchen Serra de' Conti: Die blinde Mutter erleidet eine Totgeburt nach der anderen, der cholerische Vater, ein Bäcker, schafft es weder die Familie zu ernähren noch für seine Kinder Gefühle zu empfinden. Das Leben der Ceresa ist gezeichnet von Tod und Pech: Der Lieblingssohn wird erschossen, die brave, kränkliche Tochter stirbt, alleingelassen, in einer Ecke des armseligen Hauses.

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