Bühne

Festwochen: Böse, auch wenn man schmunzelt

Einer der grotesk-schönen Momente in Marlene Freitas' „Mal“: die Klatsch-Choreografie.
Einer der grotesk-schönen Momente in Marlene Freitas' „Mal“: die Klatsch-Choreografie.(c) Festwochen/Charlotte Hafke
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Marlene Monteiro Freitas' „Mal“ regt die Imagination an. Es führt ins Klassenzimmer, aufs Amt, zur Exekution. Zu sehen gibt's schöne Bilder – und manche Übertreibung.

Hinter dem Vorhang in der Halle E quietscht, tapst, rumpelt es. Das Volleyball-Match ist bereits im Gange, als der Vorhang die Bühne freigibt, die von einem grimmig dreinblickenden Mann mit Maschinengewehr bewacht wird. Während die Sportler ganz ins Spiel vertieft sind, hört man eine Stimme aus dem Off, ein Atmen und Saugen, Schreien und Stöhnen und immer wieder die Aufforderung „Don't you fucking look at me!“ – ein Gewaltakt, der sich dem Blick des Publikums entzieht und der von einem plötzlichen Schuss beendet wird. Schon ist man mittendrin in einer der vielen Assoziationsketten, die dieser Abend auslöst.

Marlene Monteiro Freitas streut in ihrem Stück „Mal – Embriaguez Divina“ unzählige Enden von verborgenen Ereignissen und nebulösen Schicksalen ein, die als Anhaltspunkte dienen, um den Zuschauer in die Imagination zu führen: ins Klassenzimmer, den Gerichtssaal, zu einer Exekution, aufs Amt, zur Fahnenparade, in die Oper.

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