Solartechnik: Steirer kühlen Singapur

Solid liefert weltweit größte solare Kühlanlage.

GRAZ/SINGAPUR.Die Container mit den Solarmodulen liegen bereits abreisefertig vor der Firmenzentrale am südlichen Grazer Stadtrand. Nächste Woche sollen sie per Bahn und Schiff Richtung Singapur aufbrechen. In der asiatischen Handelsmetropole wird die steirische Solartechnikfirma Solid die bislang größte solare Kühlanlage der Welt errichten.

Auf das Dach des United World College, einer internationalen Eliteschule, werden insgesamt 2900 Quadratmeter Sonnenkollektorenfläche mit einer Energiegewinnung von 2200 Megawattstunden pro Jahr montiert. Neben der Raumkühlung wird damit auch die Warmwasserversorgung gespeist. Überprüft und gewartet wird die Anlage von Österreich aus.

Die beiden Solid-Geschäftsführer, Christian Holter und Franz Radovic, erhoffen sich über Singapur Expansionschancen in Asien und Australien. Mit Aufträgen aus Übersee konnten schon zuletzt die Stagnation am europäischen Markt egalisiert und ein Mitarbeiterabbau verhindert werden.

Finanziert wird das 4,2-Millionen-Euro-Projekt über ein Anlagen-Contracting-Modell mit der Raiffeisenlandesbank Steiermark und der Österreichischen Kontrollbank. Das heißt, dass die Schule nicht die Anlage selbst, sondern nur die Benützung und Betreuung bezahlt. Bis zur Halbzeit des über 20 Jahre laufenden Vertrags will Solid über diese Dienstleistungen die Investitionskosten hereingespielt haben.

Scheich Abu Dhabis als Kunde

Dieselbe Finanzierungsform hat man für ein prestigeträchtiges Projekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten gewählt. In Abu Dhabi entsteht im Auftrag des Scheichs ein „Desert Learning Center“, in dem in einer Mischung aus Nationalpark, Museum und Schulungszentrum der Lebensraum Wüste dargestellt werden soll. Entsprechende Lieferverträge für eine Solid-Kühlanlage sind bereits unterzeichnet. Im Frühjahr soll mit der Umsetzung begonnen werden. Auf der Baustelle werden die Steirer auf österreichische Landsleute treffen: Hauptauftragnehmer ist die Strabag.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.08.2010)

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