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Corona sorgt für außergewöhnliche Rad-WM

CYCLING - Austrian Time Trial Series
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Die Titelkämpfe in Imola sind aufgrund des dichten Kalenders nicht topbesetzt und warten mit anspruchsvollen Straßenrennen auf.

Imola/Wien. Auch die Straßenrad-WM ist im Corona-Jahr alles andere als gewöhnlich. Die kurzfristig von der Schweiz nach Italien verlegten Titelkämpfe gehen komprimiert von Donnerstag bis Sonntag ohne Nachwuchsbewerbe auf Rundkursen mit Start und Ziel im Autodromo von Imola über die Bühne. Aufgrund des heuer besonders dicht gedrängten Kalenders fehlen etliche Stars, die elf ÖRV-Starter gelten in allen vier Bewerben als Außenseiter.

Das österreichische Aufgebot wird von Matthias Brändle und Anna Kiesenhofer angeführt. Der Ex-Stunden-Weltrekordler will am Freitag im Einzelzeitfahren (32 km) reüssieren. Felix Ritzinger gibt im Kampf gegen die Uhr sein WM-Debüt. Titelverteidiger ist der Australier Rohan Dennis. Der flache Kurs sollte unter anderem Victor Campenaerts (BEL) und Stefan Küng (SUI) liegen. Weitere Mitfavoriten sind die bei der Tour de France sehr starken Wout van Aert (BEL), Tom Dumoulin (NED) und Remi Cavagna (FRA). Für die Gastgeber soll es Filippo Ganna richten.

Im Zeitfahren der Frauen, das am Donnerstag auf identischer Strecke die WM eröffnet, vertritt nur Kiesenhofer die rot-weiß-roten Farben. Die Niederösterreicherin war im Vorjahr EM-Fünfte, bei der WM in Yorkshire kam sie auf Rang 20. Zuletzt zeigte sich die Staatsmeisterin mit dem dritten Platz bei der Ardeche-Rundfahrt in starker Form. Bei der WM rechnet sie sich im Straßenrennen etwas mehr aus, der Zeitfahrparcours ist ihr zu wenig kupiert. "Am stärksten wäre ich sicher, wenn wir das Einzelzeitfahren am Straßenkurs machen. Aber auch der Zeitfahrkurs gefällt mir gut, es wird wohl etwas zu flach sein für mich", so die in der Schweiz lebende Kiesenhofer.

Mit der Niederländerin Annemiek van Vleuten fehlt die aktuell alles dominierende Fahrerin beim Auftakt. Die Ex-Weltmeisterin lässt das Zeitfahren wegen eines gebrochenen Handgelenks aus, das Straßenrennen (144 km) am Samstag will die Titelverteidigerin aber trotz der erst kürzlich erlittenen Verletzung bestreiten. Kiesenhofer wird hierbei von Sarah Rijkes und Angelika Tazreiter unterstützt.

Im abschließenden Männer-Straßenrennen über 259 km am Sonntag gilt es für ein bis auf Riccardo Zoidl unerfahrenes ÖRV-Sextett auf dem sehr anspruchsvollen Rundkurs mit insgesamt mehr als 5.000 Höhenmetern zu bestehen. Zoidl und Co. können im diesmal nicht so stark wie üblich besetzten WM-Feld nach mehreren Absagen wegen Verletzungen und Teamverpflichtungen von Leistungsträgern wie Patrick Konrad, Lukas Pöstlberger und Hermann Pernsteiner nur überraschen. Neben Zoidl treten die Debütanten Sebastian Schönberger, Ex-Juniorenweltmeister Felix Gall, Tobias Bayer, Marco Friedrich und Markus Wildauer an.

Wie das ÖRV-Team sind auch zahlreiche andere Nationen nicht top besetzt. Corona-bedingt zu dicht gedrängt ist der Kalender nach der eben erst beendeten Tour, dem nächste Woche beginnende Giro d'Italia und den zahlreichen noch zu fahrenden Eintagesklassikern. Einer der Abwesenden ist Vorjahressieger Mads Pedersen, auch Ex-Weltmeister Peter Sagan und der niederländische Überflieger Mathieu van der Poel fehlen. Als heißer Goldtipp gilt der bei der Tour auf allen Terrains bestechend starke Van Aert. Zu rechnen sein wird auch mit dem Dänen Jakob Fuglsang, Frankreichs Julian Alaphilippe und den daheim besonders motivierten Italienern um Vincenzo Nibali und Diego Ulissi.

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