Stadtplanung

Städtische Tropennächte verdoppeln sich

Mikroklima-Simulationen in Linz zeigen konkrete Auswege aus der Überhitzung.
Mikroklima-Simulationen in Linz zeigen konkrete Auswege aus der Überhitzung.Wilfried Wirth / Westend61 / pic
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In dem EU-Projekt „Clarity“ entwickelte eine internationale Forschungsgruppe smarte Lösungen, die der Stadtplanung helfen, die bestmöglichen Maßnahmen gegen das urbane Aufheizen identifizieren und setzen zu können.

Ohne Gegenmaßnahmen werden der Stadt Linz in dreißig Jahren 34 Tropennächte pro Sommer prognostiziert. Heute sind es 18. Auch die Anzahl der bisher circa zehn Hitzetage wird bis dahin jährlich auf etwa 25 angestiegen sein. „Besonders belastend für die Menschen sind die Nächte, in denen sie sich nicht regenerieren können. Folgen mehrere Tropennächte aufeinander, erhöht das sogar die Mortalitätsrate“, sagt die Landschaftsplanerin und Expertin für resiliente Stadtentwicklung Tanja Tötzer vom Austrian Institute of Technology (AIT). „Darum sollte sich der Fokus in der Stadtplanung zunehmend darauf richten.“

Natürliche Kühlung zurückholen

Neben der Donau kühlen nächtliche Frischluftströme aus dem Haselgraben, einem nördlich liegenden, zehn Kilometer langen Tal, die Stadt ab. Diese natürliche Durchlüftung dürfe keinesfalls durch neue Hochhäuser in den Schneisen gehemmt werden, so Tötzer. Sie wirkte an dem 2017 gestarteten und vom AIT koordinierten internationalen EU-Projekt „Clarity“ mit, in dem digitale Werkzeuge und Dienstleistungen entwickelt wurden, mit deren Hilfe negative Auswirkungen des Klimawandels auf Städte analysiert und bewertet werden können. Aus Österreich waren auch die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), die Smart Cities Consulting sowie die Stadt Linz mit an Bord. Linz war neben Neapel (Italien), Jönköping und Stockholm (Schweden) sowie Spanien (Landesebene) eine der ausgewählten Testregionen.

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