Das Tab S7+ mit Keyboard-Cover
Tablet-Test

Samsung Tab S7+: Aller guten Dinge sind sieben

Samsung hat sein Flaggschiff-Tablet überarbeitet und zu einer perfekten iPad-Pro-Kopie gemacht. Das Galaxy Tab S7+ beeindruckt im Test unter anderem mit seinem Bildschirm.

Es hat ein paar Anläufen bedurft, aber jetzt hat es Samsung geschafft: es hat eine perfekte Kopie des iPad Pro auf den Markt gebracht. Und das ist keine Kritik, sondern ein Grund zur Freude für alle Android-User!

Es gibt ja nur noch wenige Firmen, die überhaupt Tablets für das Google-Betriebssystem anbieten. Zu übermächtig ist Apple, das mit seiner Palette an iPads viele Bedürfnisse abdeckt. Samsung hielt stets tapfer dagegen, war beim Stift sogar Vorreiter – erst beim Handy (das erste Note kam 2011 auf den Markt), später auch beim Tablet. Aber mit den Pro-Versionen von Apple kann man technisch erst seit dem Tab S6 wirklich mithalten.

Dünner als das iPad Pro

Mit den aktuellen Galaxy-Tablets – Tab S7 und dem 12,4-Zoll großen Tab S7+ – zieht man nun am Mitbewerber aus Kalifornien in manchen Bereichen sogar vorbei. Etwa beim Bildschirm: Das Super-Amoled-Display mit einer Auflösung von 2800 x 1752 Pixel und einer Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz beeindruckt. Es zeigt kräftige Farben und gute Kontraste, in Zusammenspiel mit den vier verbauten Dolby-Atmos-Lautsprechern ist das Tab S7+ eine ideal TV-Alternative, um damit beispielsweise Netflix-Serien zu schauen.

Pro Seite gibt es zwei Lautsprecher mit Dolby-Atmos-Unterstützung
Pro Seite gibt es zwei Lautsprecher mit Dolby-Atmos-Unterstützung

Äußerlich haben sich die Koreaner sehr am Vorbild orientiert, man könnte auch ein iPad Pro in der Hand halten. Das Tab S7+ ist nur etwas leichter (575 Gramm), etwas schmäler (185mm statt die 214mm beim iPad) und vor allem auch etwas dünner als der Apple-Konkurrent, auch wenn man die 0,4 Millimeter Unterschied nur auf dem Datenblatt sieht (5,7 Millimeter statt 6,1 Millimeter). 

Das Tab S7+ ist nur 5,7 Millimeter dick
Das Tab S7+ ist nur 5,7 Millimeter dick

Die Tab-S7-Serie hat vier verbaute Lautsprecher, den üblichen USB-C-Anschluss, aber wieder keinen Kopfhöreranschluss. Die Hauptkamera löst mit 13 MP auf, die Weitwinkelkamera mit fünf MP. Sie kann Videos in 4k-Auflösung mit 30 Bilder/Sekunde aufnehmen (noch haben wir allerdings nicht viele Menschen gesehen, die mit einem Tablet filmen). Die Selfie-Kamera macht Bilder mit acht MP.

Neu ist die Unterstützung von 5G-Datenverbindungen. Noch scheitert man damit meist am Mobilfunkbetreiber - sie bieten in Österreich 5G zwar mittlerweile an, die Plätze, die diesen Standard schon unterstützen muss man aber sehr gezielt suchen. . . 

Mitgedacht haben die Designer bei der Platzierung der Videokamera: Sie ist nämlich nicht mittig im Hochformat angebracht, sondern mittig im Querformat: So, wie man üblicherweise das Tablet bei Zoom-Konferenzen auf den Tisch stellt.

Die Videokamera ist mittig platziert
Die Videokamera ist mittig platziert

Apropos: Ja, es bleibt jetzt, im Gegensatz zum S6, auch stehen. Beim Vorgängermodell hat Samsung - aus welchen Gründen auch immer - die Hülle mittels Klebestreifen am Tablet befestigt. Das ging so lange gut, bis man die Hülle einmal entfernt hat. Anschließend hielt der Kleber nicht mehr ordentlich, die Hülle gab stets nach und das Tablet krachte flach auf den Tisch. Beim S7+ setzt man wieder auf Magnete.

Die Keyboard-Hülle (Samsungs original Book Cover Keyboard) inkludiert ein Mousepad, mit dem man schnell navigieren kann – besonders hilfreich, wenn man das Tablet mittels Dex in den Laptop-Mode umstellt.

Das Keyboard kommt mit Mousepad
Das Keyboard kommt mit Mousepad

Gerade das große Tab S7+ fühlt sich damit wie ein echter Computer-Ersatz an und lässt sich auch so bedienen. Inklusive der sehr guten Tastatur, die etwas dicker und kantiger geworden ist und nun auch 16 Funktionstasten hat und eine spezielle Dex-Taste, mit der man sofort in den Notebook-Modus wechseln kann.

Der Dex-Modus funktioniert auch wireless über WLAN, man muss das Tablet also nicht mehr per Kabel an ein externes Display anschließen. Man kann Programme beispielsweise nur auf dem externen Monitor laufen lassen, während man auf dem Tablet mit anderen Apps arbeitet. Bis zu fünf Apps kann man gleichzeitig betreiben. Auch im Tablet-Modus funktioniert multitasking mit bis zu drei Programmen.

Mit der Screenshot-Notizfunktion kann man direkt auf Screenshots schreiben und sie anschließend versenden
Mit der Screenshot-Notizfunktion kann man direkt auf Screenshots schreiben und sie anschließend versenden

Die Notizfunktion mit dem S-Pen hat Samsung überarbeitet. Man kann nun eine Audioaufnahme an die Mitschrift koppeln. Will man später hören, was die Person bei der Niederschrift eines bestimmten Stichworts gesagt hat, klickt man einfach auf das Stichwort und hört den Mitschnitt. Gerade für Journalisten eine wirklich raffinierte Funktion oder auch für Studenten, die beispielsweise eine Vorlesung mitschreiben.

Der Stift selbst wurde überarbeitet und ist nun rund mit einer flachen Seite, die ein Wegrollen auf dem Tisch verhindert (auch hier hat jemand mitgedacht). Wer beim Schreiben schwere Stifte gewohnt ist, dem wird der Apple-Stift noch immer besser in der Hand liegen. Die Latenzzeit hat Samsung verkürzt, auch sie entspricht nun jener des iPad Pro. Beachtlich ist immer wieder, wie gut die Handschrifterkennung funktioniert.

Der Stift hat eine flache Seite, das verhindert, dass er vom Tisch rollt
Der Stift hat eine flache Seite, das verhindert, dass er vom Tisch rollt

Unter der Hülle des Tab S7+ werkt ein Octa-Core Qualcomm Snapdragon 865, das Tablet hat acht GB RAM und 256 GB Speicher. Beeindruckende Spezifikationen, die auch sicherstellen sollen, dass man problemlos hochauflösende Games auf dem Tablet spielen kann. Das war uns in unserem Test weniger wichtig, als die Akku-Laufzeit. Die 10.090-mAh-Batterie schaffte problemlos einen Tag der intensiven Nutzung, bevor sie wieder an die Steckdose musste.

Es stört uns noch immer, dass Samsung auch beim Kopfhöreranschluss Apple kopiert und keine 3,5mm-Buchse mehr verbaut. Dafür gibt es einen schnell arbeitenden Fingerabdrucksensor im Bildschirm, man muss nicht zwangsläufig sein Gesicht registrieren.

Das Galaxy Tab S7 gibt es ab 699 Euro, das S7+ ab 899 Euro.

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