Pariser Modewoche

Ende und Neuanfang für Chanel und Givenchy

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Während Chanel zum letzten Mal seine Kollektion im Grand Palais präsentierte, feierte bei Givenchy Designer Matthew M. Williams eine Premiere.

Supermarkt, Rakete, die Dächer von Paris: Die Shows von Chanel waren bisher immer für ihre großen Kulissen bekannt. Das soll nun ein Ende haben. Im Zuge der Pariser Modewoche präsentierte Virginie Viard zum letzte Mal die Chanel-Kollektion im eindrucksvollen Pariser Grand Palais.

Schon zu der Zeit, als sie als rechte Hand von Karl Lagerfeld für Chanel arbeitete, soll sie einem Interview des "Le Figaro" zufolge kein Fan der aufwendigen Shows gewesen sein. "Ich war nie ein Freund dieser pharaonischen Shows, auch wenn sie mit Karl toll waren. Manchmal hat er mich gefragt: 'Ist das zu viel?' Und ich habe geantwortet: 'Für dich ist es toll, aber ich träume von einer kleinen Show'", so die Designerin.

Der Grund, warum Chanel nicht mehr im Grand Palais präsentieren wird, ist aber ein anderer. Das Gebäude wird ab Jänner 2021 einer großen Renovierung unterzogen.

Die letzte Show im Grand Palais war dann auch kleiner, als bisher üblich. Allerdings wegen der Coronavirus-Verordnungen. Statt der üblichen 3000 Gäste wurde die Kollektion vor nur etwa 500 Menschen präsentiert.

Auf dem Laufsteg zeigte Chanel paillettenbesetzte Hosenanzüge, elegante, in der Taille geschnürte Tweedkostüme und feminine Röcke in verschiedenen Längen. Kombiniert mit Schmuck und Schleier-Haarschmuck erinnerten die Looks an den Stil einer Hollywood-Diva.

Auch die Deko - das Chanel-Logo in Form riesiger weißer Leuchtbuchstaben - ließ an den weltbekannten Schriftzug in den Hollywood Hills denken. Kreativdirektorin Virginie Viard setzt für das kommende Jahr auch auf frische, junge Kreationen - einige Models trugen knallige Neonfarben, Kleider mit Chanel-Prints und kurze Bermuda- oder Dreiviertel-Hosen. Ein begehrtes Accessoire dürfte die Halskette in Form der berühmten Chanel-Taschen werden.

Wohl ein Must-Have der nächsten Saison: Die Handtaschen-Halskette.
Wohl ein Must-Have der nächsten Saison: Die Handtaschen-Halskette. (c) APA/AFP/STEPHANE DE SAKUTIN (STEPHANE DE SAKUTIN)

Neuanfang bei Givenchy

Ein traditionell französisches Modehaus trifft auf Streetstlye. Als das französische Modehaus Givenchy im Juni seinen neuen Designer Matthew M. Williams präsentierte, sorgte das auf Social Media für ein gehöriges Feedback. Wie würde der 34-jährige amerikanische Urbanwear-Designer das französische Modehaus nach dem Weggang von Designerin Clare Waight Keller verändern?

Die veröffentlichten Bilder im Zuge der Pariser Modewoche geben Antwort darauf. Den Grundstein für die Kollektion legten Schlösser, wie sie auf den Pariser Brücken von Liebenden hinterlassen werden. Diese sind auf Schuhe, Taschen und Kleidung zu finden. "Es ist kein Geheimnis, das ich ein Fan von Eisenwaren bin", erklärt der Designer. Diese Elemente, Ketten und Schlösser sollen auch die Rolle der Logos übernehmen.

Neuer Wind bei Givenchy.
Neuer Wind bei Givenchy. Givenchy

Denn im Vorhinein wurde spekuliert, dass Williams durch seinen Background als Streetwear-Designer mehr Fokus auf Logos setzen würde. Das bewahrheitete sich nicht, jedoch ist die Herangehensweise an eine Kollektion wohl möglicherweise eine andere: "Ich bin niemand, der in Themen designt. Es ist viel Produkt-orientierter. Vieles würde ich auch persönlich tragen", erklärt er im Gespräch mit der "Vogue". Einen Blick in die Archive wagte er trotzdem, und zwar sah man Anleihen aus der Ära von Lee McQueen oder Hubert de Givenchy.

>>> „Vogue“ 

(chrile/Ag.)

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