Längst hat die Digitalisierung auch im Gesundheitsbereich Einzug gehalten. Vor allem bei der Rehabilitation spielt der Einsatz innovativer Technologien – wie Virtual Reality und KI (Künstliche Intelligenz) – eine immer bedeutendere Rolle: Die Genesung von Patientinnen und Patienten erfolgt schneller und Behandlungsergebnisse fallen besser aus.
Bereits seit dem Jahr 2016 legt man an der Fachhochschule St. Pölten einen Schwerpunkt auf die Zusammenführung von Rehabilitation und Digitalisierung im Rahmen des „Center for Digital Health Innovation“. Das „Digital Heath Lab“ stellt für diese Forschung die nötige Infrastruktur dar und ermöglicht Forschung mit unterschiedlichen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern aus der Gesundheit und Wirtschaft.
Störungen und Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates, besonders des Ganges, treten in westlichen Ländern immer häufiger auf. Der Alltag der Patientinnen und Patienten wird dadurch maßgeblich eingeschränkt. Deshalb liegt einer der Forschungsschwerpunkte in der Verschränkung von klinischen Fragestellungen, digitalen Technologien und Methoden aus dem Bereich der angewandten Biomechanik. Letzteres bietet vielfältige Möglichkeiten zur Diagnostik und Evaluierung von Bewegung. In der klinischen Praxis kommen vor allem Methoden der 3D-Bewegungsanalyse zum Einsatz.
Was ist „Motion Capturing“?
Das Prinzip dahinter nennt sich „Motion Capturing“. Dabei werden Bewegungen digital dreidimensional erfasst und aufgezeichnet. Am Computer lassen sich diese Bewegungsabläufe dann wiedergeben, analysieren und weiterverarbeiten. So wird deren genaue Analyse mittels 3D-Informationen aus mechanischer Sicht ermöglicht und zeigt Belastungen und Beeinträchtigungen des Stütz- und Bewegungsapparates auf.
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In der Verschränkung von Rehabilitation mit digitalen Technologien setzt die FH St. Pölten unter anderem auf Methoden wie Maschinelles Lernen, wobei ein Computer sich selbständig Wissen aus Erfahrungen aneignet und eigenständig Problemlösungen findet; Visual Analytics verbindet unterschiedliche Forschungsgebiete und ermöglicht eine intuitive Darstellung von großen, komplexen Datenmengen; Mixed Reality erlaubt es, digitale Elemente in der echten Realität wahrzunehmen. Diese Techniken ermöglichen zukunftsweisende Optionen in Therapie und Behandlung.
Neue Stiftungsprofessur an der FH St. Pölten
Mit einer neuen Stiftungsprofessur an der FH St. Pölten unterstreicht das Land Niederösterreich nun die Bedeutung dieses Forschungsgebiets für die Medizin. Der aktive und passive Bewegungsapparat des Menschen steht dabei im Fokus. Mit der Stiftungsprofessur für Angewandte Biomechanik in der Rehabilitationsforschung wird der Forschungsschwerpunkt gestärkt und ausgebaut. „Diese Stiftungsprofessur ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in unserer Entwicklung und auch ein wichtiger Auftrag zur Fortsetzung unserer zukunftsweisenden Forschung zur Optimierung von Bewegungsrehabilitation mit den Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz, Virtual Reality und digitaler Sensorik“, freut sich Hannes Raffaseder, Chief Research und Innovation Officer an der FH St. Pölten. An der Fachhochschule wurde bereits in der Vergangenheit wichtige Pionierarbeit an den Schnittstellen von Gesundheit und Digitalisierung geleistet.
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung zu den Themen Medien, Wirtschaft, Digitale Technologien, Informatik, Security, Bahntechnologie, Gesundheit und Soziales. Sie bietet 26 Studienlehrgänge und zahlreiche Weiterbildungslehrgänge für etwa 3.400 Studierende an und widmet sich intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt institutsübergreifend und interdisziplinär, es werden praxisnahe und anwendungsorientierte Projekte entwickelt und umgesetzt.