Klassik

Ein Konzert, das ist ein echter Musik-Wettstreit

Julian Rachlin und Denis Matsuev erinnerten im Musikverein an die Ursprünge des Musizierens.

Concertare heißt „wettstreiten“. Denis Matsuev und Julian Rachlin nahmen das bei ihrem wilden Kammermusikprogramm wörtlich. Nach einer eher hastigen Soloeinleitung der Geige zur „Kreutzersonate“, der einzigen in Beethovens Violinsonaten, setzte Matsuev mit perfekt dosiertem Piano ein. Doch hielt seine dynamische Zurückhaltung nicht lange an. Während der Satz immer tosender wurde, übertönte er seinen Duopartner. Dieser mühte sich, mit markanten Artikulierungen doch von sich hören zu lassen. In weniger lauten Passagen genügte auch sein angenehm sonorer Klang, um mit dem weit geöffneten Steinway mitzuhalten, gilt die Sonate doch als Meilenstein in der Emanzipation der Geige zum gleichberechtigten Partner des Klaviers.

Im zweiten Satz machte das leicht überzogene Tempo beiden Virtuosen bei den schnellen Verzierungen zu schaffen. Erst mit Fortlauf der Variationen beruhigten sie sich allmählich, um dann im letzten Satz wieder hemmungslos ihre Saiten zu bearbeiten und dem Publikum eine packende Achterbahnfahrt der Gefühle zu bescheren.

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