"Sie haben Blut auf ihren Roben": Proteste gegen Verschärfung des Abtreibungsverbots in Polen

APA/AFP/WOJTEK RADWANSKI
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Demonstrationen in mehreren Städten, kleinere Zusammenstöße mit Sicherheitskräften.

Mehrere Hundert Demonstranten haben in Warschau bis in die Nacht auf Freitag gegen eine Verschärfung des Abtreibungsverbots protestiert. Das polnische Verfassungsgericht hatte am Donnerstag entschieden, dass selbst Schwangerschaftsabbrüche aufgrund schwerer Fehlbildungen des ungeborenen Kindes gegen das in der Verfassung garantierte Recht auf Leben verstießen.

Die Teilnehmerinnen hielten nach Angaben der Agentur PAP Spruchbänder wie "Sie haben Blut auf ihren Roben" oder "Das Gesetz soll uns beschützen" hoch. Kleinere Proteste gab es auch in anderen Städten des Landes.

Zusammenstöße mit der Polizei

Die Polizei verhinderte, dass die Demonstranten zum Haus des Vizeministerpräsidenten und Vorsitzenden der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, marschieren konnten. Es kam zu kleineren Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften.

Polen hat eines der strengsten Abtreibungsgesetze in Europa. Die nun verworfene Ausnahme vom generellen Abtreibungsverbot ging auf einen Kompromiss aus dem Jahr 1993 zurück. Schwangerschaftsabbrüche sind damit nur noch nach Vergewaltigungen und bei Gefahr für Leib und Leben der Mutter legal möglich.

(APA)

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