Jurij Rodionov spricht im „Presse"-Interview über seinen Sensationssieg bei den Erste Bank Open in Wien gegen die Nummer zwölf der Welt, Denis Shapovalov. Und über den Vergleich mit Jüngeren.
Die Presse: Sie konnten nach dem Sieg über Denis Shapovalov bis zwei Uhr nicht einschlafen. Was macht ein Sportler eigentlich, um den Adrenalinspiegel zu senken?
Jurij Rodionov: Du kannst nur warten, bis der Körper herunterfährt. Dagegen bewusst vorzugehen ist schwierig. Ich war während und nach dem Match einfach richtig aufgedreht, im Hotelzimmer habe ich mich wie Rumpelstilzchen gefühlt. Ich hoffe, dass es besser wird, wenn ich öfters solche Matches gespielt habe.
Waren Sie schon einmal nervöser als während dieses Spiels?
Ich war im zweiten Satz unter Dauerstrom. Es war eine eigene, etwas andere Nervosität, weil ich genau gespürt habe, dass ich gegen Shapovalov gewinnen kann. Ich war an diesem Tag im Kopf klarer als er, wusste, dass ich „nur“ genauso weiterspielen muss, um dieses Spiel zu gewinnen.