Chemnitz ist Deutschlands Kulturhauptstadt 2025

Wahlkampf 19.09.2020, Chemnitz, Wahlkampf Trubel in der Chemnitzer Innenstadt . In der gesamten Innenstadt treffen die C
Wahlkampf 19.09.2020, Chemnitz, Wahlkampf Trubel in der Chemnitzer Innenstadt . In der gesamten Innenstadt treffen die C(c) imago images/H�rtelPRESS (Harry Haertel via www.imago-imag)
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Fünf Städte standen auf der Shortlist – letztlich wurde Chemnitz gewählt. Die Stadt war 2018 tagelang im Ausnahmezustand gewesen, nachdem ein Asylbewerber einen Mann erstochen hatte.

Chemnitz soll Deutschland als Europäische Kulturhauptstadt 2025 vertreten. Eine entsprechende Empfehlung für die sächsische Stadt verkündete die europäische Auswahljury am Mittwoch in Berlin. Damit haben Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg - die anderen Städte der Shortlist - das Nachsehen. Zuvor waren im vergangenen Dezember die Mitbewerber Dresden, Gera und Zittau ausgeschieden.

Die Empfehlung der Jury muss von Bund und Ländern in eine formelle Ernennung umgewandelt werden. Die zweite Europäische Kulturhauptstadt 2025 stellt Slowenien, die Entscheidung soll im Dezember verkündet werden. In diesem Jahr können sich Rijeka in Kroatien und Galway in Irland mit dem Titel schmücken.

Jüngste Europäische Kulturhauptstadt aus Deutschland war Essen mit dem Ruhrgebiet (2010). Ausgezeichnet wurden davor auch schon Weimar (1999) und West-Berlin (1988).

"Leute und Orte sichtbar machen, die man nicht sieht"

Chemnitz will "all die Leute und Orte sichtbar machen, die man nicht sieht, und damit auch ein Chemnitz, das in Europa - noch - keiner auf dem Schirm hat", so das Bewerbungsteam. Mit kulturellen Mitteln sollen Gräben überwunden werden.

Jury-Vorsitzende Sylvia Amann forderte die Stadt auf, Kunst und Kultur in den Mittelpunkt zu stellen und als Teil der Lösung der aktuellen Probleme zu verstehen: "Europa braucht jetzt mehr denn je ein Klima der Offenheit und der Solidarität“.

Tagelang im Ausnahmezustand

Chemnitz war vor zwei Jahren tagelang im Ausnahmezustand gewesen, nachdem Daniel H. am Rande des Stadtfests von einem Asylbewerber erstochen worden war. Es folgten Demonstrationen, bei denen auch der Hitlergruß gezeigt wurde. Die Ereignisse des Sommers 2018 wurden genau wie brachliegende Flächen und leerstehende Häuser zunächst als Schwäche in der Bewerbung der drittgrößten Stadt in Sachsen betrachtet. Ob Wende, Strukturwandel oder jetzt die Corona-Pandemie: Mit Macher-Mentalität will Chemnitz aktiv werden.

(APA/dpa)

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