Im Kino

Hex hex, weg mit der toxischen Männlichkeit!

Anne Hathaway gibt die Oberhexe in Robert Zemeckis Neuverfilmung von Roald Dahls Kinderbuch „Hexen hexen“. Leider verwechselt sie Exzentrik mit Overacting.
Anne Hathaway gibt die Oberhexe in Robert Zemeckis Neuverfilmung von Roald Dahls Kinderbuch „Hexen hexen“. Leider verwechselt sie Exzentrik mit Overacting.(c) Warner Bros.
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Früher hatten sie Warzen, jetzt tragen sie schicke Abendkleider oder verzaubern junge Machos in „woke“ Burschen: Zwei aktuelle Kino-Neuverfilmungen zeigen, wie sich das Bild der Hexe gewandelt hat. Schade, dass die Filme wenig taugen.

Warzen im Gesicht und ein Besen zwischen den Beinen: Das ist die Hexe, wie sie im Buche steht und wie man sie heutzutage kaum mehr zu Gesicht bekommt. Antlitz und Agenda der (schwarz-)magischen Kreaturen haben sich diversifiziert, von der Kinderfresserin bis zur naturmystischen Urfrau reicht die Bandbreite. Zwei aktuelle Produktionen demonstrieren die Wandelbarkeit der Hexenfigur eindrucksvoll, auch wenn „Hexen hexen“ und „Der Hexenclub“ als Filme versagen.

Beide Stoffe sind bereits in den Neunzigerjahren für das Kino aufbereitet worden. Nicolas Roegs Adaption von Roald Dahls „The Witches“ brachte vor ziemlich genau drei Jahrzehnten eine ganze Kindergeneration an den Rand des Nervenzusammenbruchs, nicht zuletzt aufgrund der grotesk-scheußlichen Maske und dem lustvollen, herausragenden Spiel von Oberhexe Anjelica Huston. In Starregisseur Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“, „Forrest Gump“) aktueller Version von „Hexen hexen“ darf nun Anne Hathaway als „Grand High Witch“ überlebensgroß auftreten und die Kindervernichtung planen, verwechselt aber im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin Exzentrik mit Overacting, wirkt daher kaum gefährlich, immerzu lächerlich.

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