Analyse

Der ehrgeizige Fünfjahresplan der chinesischen KP

Die Volksrepublik möchte in Zukunft vor allem die wirtschaftlichen Risken einer geopolitisch fragilen Weltordnung  minimieren.
Die Volksrepublik möchte in Zukunft vor allem die wirtschaftlichen Risken einer geopolitisch fragilen Weltordnung minimieren. (c) APA/AFP/NICOLAS ASFOUR
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Chinas Staatsführung will den Binnenkonsum stärken, um technologisch und wirtschaftlich unabhängig zu werden.

Peking. Es ist ein merkwürdig anachronistisches Ritual, das in China jedoch auch im 21. Jahrhundert nach wie vor praktiziert wird: Alle fünf Jahre arbeitet die Staatsführung einen Plan aus, um die Stoßrichtung für die eigene Zukunft vorzugeben. Diese Woche war dies nun zum 14. Mal der Fall. Bisher hat die Kommunistische Partei Chinas der Weltöffentlichkeit zwar nur ein Kommuniqué mit den zentralen Punkten vorgesetzt. Dessen deutliche Botschaft strotzt jedoch angesichts der derzeitigen Weltlage nur so vor Selbstbewusstsein und Optimismus: Zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk folge man dem Masterplan der Partei, mit Staatschef Xi Jinping an der Spitze werde das Land jede Krise meistern.

Um Licht ins Dunkel zu bringen, traten am Freitagmorgen führende Mitglieder des Zentralkomitees in den Räumlichkeiten des staatlichen Informationsbüros vor die Medien. Im autoritären China sind solche Momente der Offenheit selten, doch schlussendlich blieb die Pressekonferenz nach europäischem Verständnis eine reine Inszenierung: Sämtliche Fragen, darunter auch die der ausländischen Journalisten, wurden zuvor schriftlich eingereicht, die Antworten der Parteikader vom Blatt abgelesen. Über die Kopfhörer konnten die Anwesenden das Papierrascheln der Simultanübersetzerin beim Umblättern der Seiten hören.

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