Österreichische Schuhproduzenten verlagern ins Ausland

Industrie oesterreichische Schuhproduzenten verlagern
Industrie oesterreichische Schuhproduzenten verlagern
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Im Vorjahr wurden in Österreich 1,8 Millionen Paar Schuhe hergestellt, um ein Fünftel weniger als 2008.

Wien (APA). Im Schnitt kauft jeder Österreicher fünf bis sieben Paar Schuhe pro Jahr. Das geht aus Schätzungen der Berufsgruppe Schuh- und Lederwarenindustrie in der Wirtschaftskammer hervor. Doch der Anteil der Schuhe „Made in Austria“ wird kleiner: Im Vorjahr wurden hierzulande 1,8 Millionen Paar Schuhe hergestellt, um fast 20 Prozent weniger als 2008. Ein Grund ist die starke Konkurrenz durch Billigware aus China oder Vietnam. Umgekehrt sind österreichische Schuhe im Ausland gefragt: Der Exportanteil der heimischen Schuhindustrie beträgt 70 Prozent. Die wichtigsten Exportländer sind Deutschland, Tschechien, Slowenien, Ungarn und die Slowakei.

Die größten heimischen Produzenten sind die Lorenz Shoe Group mit den Marken Högl, Ganter und Hassia, die Grazer Firma Legero (Legero, Superfit) und der Salzburger Hersteller Paul Green. Insgesamt gibt es 22 Schuhhersteller in Österreich.

Wegen der hohen Lohnkosten verlagern die Hersteller die Produktion zunehmend ins Ausland, vor allem nach Osteuropa. „Heutzutage kann man nur so wettbewerbsfähig bleiben“, sagt Joseph Lorenz, Berufsfachgruppenvorsitzender der Schuh- und Lederwarenindustrie in der Wirtschaftskammer. Eine Alternative sei, auf Nischen zu setzen, wie es die Wiener Schuhfabrik Ludwig Reiter oder die Waldviertler Schuhwerkstatt tut.

Schuhe werden heuer teurer

Da zuletzt Rohstoffe wie chemische Produkte und Leder teurer geworden sind, müssen die Konsumenten heuer mit Preiserhöhungen für gewisse Schuhe rechnen. Vor allem Kalbsleder habe sich stark verteuert, sagt Lorenz. „Je nachdem, aus welchem Material der Schuh ist, können Erhöhungen von bis zu zehn Prozent drin sein.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.08.2010)

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