15 Milliarden Dollar

Huawei will Smartphone-Geschäft Honor verkaufen

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Die Billigtocher von Huawei steht zum Verkauf. Sie soll in den Besitz der Digital China und der Regierung Shenhen wandern. Huawei will sich indes weiter auf High-End-Geräte konzentrieren, trotz US-Bann.

Der chinesische Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei will sich Insidern zufolge für rund 15 Milliarden Dollar von seiner Billig-Handy-Sparte Honor trennen. Käufer sei ein vom IT-Provider Digital China und der Regierung Shenzhen angeführtes Konsortium, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Wegen der US-Sanktionen und den Auswirkungen auf Zulieferungen wolle sich der weltweit zweitgrößte Smartphone-Anbieter hinter Samsung Electronics künftig vor allem auf das Geschäft mit teureren Handys und Geschäftskunden konzentrieren. Zudem deute das Vorhaben darauf hin, dass Huawei seitens der US-Sanktionen zunächst mit keinen Änderungen rechne.

Den Insidern zufolge könnte der Deal noch in dieser Woche bekanntgegeben werden. Der bisherige Haupt-Händler für Honor-Geräte, Digital China, wird demnach fast 15 Prozent an dem Unternehmen halten und die Finanzierung mit Hilfe von Bankkrediten stemmen. Zudem würden mindestens drei Investmentfirmen einsteigen.

"Es scheint ein drastischer Schritt zu sein, da die Marke Honor das Smartphone-Portfolio von Huawei in hohem Maße ergänzt", sagte Nicole Peng, Vizepräsidentin für Mobilität beim Marktforschungsunternehmen Canalys.

Honor könnte damit US-Sanktionen entgehen, hofft man

Huawei gründete Honor im Jahr 2013, aber das Unternehmen arbeitet größtenteils unabhängig. Laut Analysten unterliegt die Veräußerung nicht mehr den US-Sanktionen von Huawei.

Honor verkauft Smartphones über seine eigenen Websites und über Einzelhändler in China, wo es mit Xiaomi, Oppo und Vivo auf dem Markt für günstigere Mobiltelefone konkurriert. Es verkauft seine Telefone auch in Südostasien und Europa.

Nach Schätzungen des Forschers Canalys machten Smartphones der Marke Honor 26% der 51,7 Millionen Mobiltelefone aus, die Huawei von Juli bis September ausgeliefert hatte. Zu den Produkten von Honor gehören auch Laptops, Tablet-Computer, Smart-TVs und elektronisches Zubehör.

Nach dem Verkauf werde Honor am Großteil seiner mehr als 7000 Mitarbeiter festhalten. Ziel sei es, innerhalb von drei Jahren an die Börse zu gehen.

(Reuters)

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