Strache: „Kein Minarett und kein Muezzin“

Strache: „Kein Minarett und kein Muezzin“
Strache: „Kein Minarett und kein Muezzin“FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im TV-Sommergespräch (c) ORF (Milenko Badzic)
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FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache stellte sich im ORF vehement gegen den Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft Schakfeh. Islamismus sei durch Schakfeh vertreten.

Wien (pö). „Gebetshäuser ja, aber keine Mehrzweckeinrichtungen, und es braucht auch kein Minarett und keinen Muezzin.“ Das sagte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Montagabend im ORF-„Sommergespräch“ zur Diskussion um mehr „erkennbare Moscheen“. Diese hatte der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh, gefordert. Das sei „befremdlich“, so Strache. Glaube – egal, für welche Religion – sei „heilig“. Er kritisiere aber den Missbrauch von Religion, wie dies beim Islamismus der Fall sei. Und diesen sehe er durch Schakfeh vertreten.

Integration gehe schleppend voran

Kritik an seinem „Wiener Blut“-Slogan für die Wien-Wahl im Oktober wehrte Strache ab: Der „Johann-Strauß-Song“ stehe für die Wiener Lebensart und sei in einem Vielvölkerstaat geprägt worden – mit polnischen oder serbischen Einflüssen. „Das macht ja die Wiener Kultur aus.“ Seine Partei sage „ja nicht, dass wir gegen das Fremde sind. Sondern gegen zu viel Fremdes“, so Strache, der einen „Presse“-Bericht vom Juli über eine Studie bemühte, wonach die Integration von Zuwanderern und ihren Kindern nur schleppend vorangeht.

„Übergangsfristen verlängern“

Zum Mangel an zehntausenden Fachkräften, der durch Ausländer gedeckt werden könnte, sagte Strache, er sei für zeitlich befristete Arbeitsverträge. Fachkräfte könnten auch nur für zwei oder drei Jahre ins Land geholt werden. Die Übergangsfristen für Arbeitskräfte aus den östlichen EU-Ländern, die ab Mai 2011 EU-weit arbeiten dürfen werden, sollten verlängert werden. Denn vergleichbare wirtschaftliche und soziale Standards würden in der EU noch auf sich warten lassen, so Strache.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24. August 2010)


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