Corona

Rendi-Wagner fordert regelmäßige Schwerpunkttestungen

Pamela Rendi-Wagner
Pamela Rendi-Wagner(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Ein einmaliger Massentest ergebe kein Gesamtbild, betont die SPÖ-Chefin.

Die von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angekündigte Corona-Massentestung sollte mindestens einmal wiederholt werden. Unbedingt notwendig seien aber regelmäßige Schwerpunkttestungen im Gesundheitswesen, an den Schulen und in den Alten- und Pflegeheimen, erklärte SPÖ-Chefin und Epidemiologin Pamela Rendi-Wagner bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Sie forderte einmal mehr von der Regierung, endlich das Contact-Tracing auszubauen und es nicht auf die Bundesländer abzuschieben.

Das Problem an den von Kurz angekündigten Antigen-Massentests sei es, dass sie jene, die sich in der Inkubationszeit befinden, nicht erfassen. "Dadurch ergeben sie kein Gesamtbild. Menschen in der Inkubationszeit scheinen falsch negativ auf und liefern erst in zwei bis drei Tagen einen positiven Test." Daher müssten Massentest nach fünf bis zehn Tagen mindestens einmal wiederholt werden, so Rendi-Wagner. Am besten wäre es, wenn man sie in regelmäßigen Abständen mache. "Das wäre möglich, aber ich erkenne keine Strategie in den Ankündigungen des Kanzlers. Ich hoffe, dass es nicht nur eine mediale Ankündigung war, denn die Menschen erwarten sich jetzt, dass sie getestet werden."

Warnung vor verfrühten Hoffnungen auf Impfung

Wichtig sei zudem, dass diese Tests nur freiwillig durchgeführt werden, sagte Rendi-Wagner und forderte regelmäßige Schwerpunkttestungen im Gesundheitswesen, an den Schulen und in den Alten- und Pflegeheimen. Das dürfen aber nicht nur einmalige Screenings sein, sondern regelmäßige Tests. Das brauche es unbedingt nach Ende des zweiten Lockdowns, um einen dritten zu verhindern. Denn die erhoffte Impfung werde in der großen Masse nicht heute oder morgen verfügbar sein, sondern erst im Frühjahr, vielleicht auch erst im Sommer, warnte Rendi-Wagner vor verfrühten Hoffnungen auf ein Ende der Pandemie.

Sie kritisierte zudem, dass der Oberste Sanitätsrat nicht besetzt sei, obwohl Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gesetzlich dazu verpflichtet sei, dieses Gremium zu beschicken. Überhaupt solle die Regierung nicht nur einen, sondern vier Zähne zulegen, um endlich ins Tun zu kommen, und nicht dem Virus nur hinterher zu laufen. "Wir müssen die Kontrolle über das Virus nach dem Lockdown behalten, sonst hat das Virus weiter die Kontrolle über uns."

(APA)

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