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Nadal und die ATP Finals: Ein Missverständnis

Rafael Nadal.
Rafael Nadal.(c) APA/AFP/GLYN KIRK
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Spanier bleibt auch bei seiner zehnten Teilnahme ohne Titel.

London/Wien. 86 Turniere hat Rafael Nadal in seiner ruhmreichen Karriere bislang gewonnen, darunter alle vier Grand Slams, ein großer Titel aber fehlt dem Spanier weiterhin: Jener bei den ATP Finals. Nach dem Halbfinal-Aus gegen Daniil Medwedew am Samstag war die nächste Chance, diesen Makel zu entfernen, verflogen. Die 6:3, 6:7, 3:6-Niederlage schmerzte ganz besonders, nachdem Nadal bei 5:4 im zweiten Satz bereits auf den Matchgewinn aufgeschlagen hatte. „Dann habe ich ein schlechtes Game gespielt, er ein gutes. Ich hatte eine große Möglichkeit.“

Auch bei seiner zehnten Teilnahme am Saisonabschlussturnier klappte es also nicht mit dem ersehnten ersten Titel. Am nähesten kam Nadal diesem 2010, als er Roger Federer im Finale mit 3:6, 6:3, 1:6 unterlag. Seitdem erreichte der Mallorquiner nur noch einmal (2013, Zweisatzniederlage gegen Novak Djoković) das Endspiel. Häufig war Nadal in der Vergangenheit am Ende einer langen Saison nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte, zudem kamen die schnellen Bedingungen in der Halle anderen Spielern mehr entgegen. 2020 reiste Nadal ausgeruht wie nie zuvor nach London, seine Topform fand er in diesen Tagen allerdings nicht. Das Fazit: „Daniil war der Bessere.“

Paris bleibt Nadals Reich

Nadal wird sich nun in seiner Heimat erholen, ehe er die Vorbereitung auf seine 21. (!) Profisaison beginnt. „Meine Motivation war immer die gleiche. Ich fahre weiter zu jedem Turnier, um dort konkurrenzfähig zu sein und es gewinnen zu können“, sagt der 34-Jährige, der trotz der finalen Enttäuschung auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken kann. Sein größtes Ziel, die French Open in Paris ein 13. Mal zu gewinnen, hat Nadal im September erreicht. Noch im Frühjahr gewann der Linkshänder in Acapulco. Und in der Weltrangliste beschließt er das Jahr hinter Djoković als Nummer zwei.

2021 bietet Nadal zudem eine neue Chance bei den ATP Finals. Nach zwölf Jahren in London übersiedelt das Turnier dann nach Turin. (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.11.2020)

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