Der Wiener Bürgermeister droht mit juristischen Konsequenzen, falls sich FPÖ-Chef Strache nicht für seinen "Islamistenpartei"-
Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) fordert von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache eine Entschuldigung. Grund ist dessen jüngste Äußerung, die SPÖ sei eine "Islamistenpartei".
"Sollte er das nicht tun, werden wir über Rechtswege nachdenken", drohte Häupl am Donnerstag. Der Chef der Blauen habe die SPÖ mit einer "Verbrecherorganisation" gleichgesetzt. Schließlich bedeute der Begriff "Islamist" im allgemeinen Sprachgebrauch nichts anderes als "Terrorist".
Strache könne offensichtlich die Begriffe "Islam" und "Islamismus" nicht auseinanderhalten. "Wenn ich sagen würde - was ich natürlich nicht sage -, dass die FPÖ eine Nazi-Partei ist, gäbe das eine fürchterliche Aufregung", sagte Häupl.
Die SPÖ respektiere alle Religionen. "Was niemand respektiert, ist Terrorismus - egal ob mit oder ohne religiösen Hintergrund", stellte Häupl klar. "Herr Strache, gehen Sie in sich, versuchen Sie Geschichte zu lernen und dann gehen Sie her und entschuldigen Sie sich", appellierte der Bürgermeister.
In einem Interview mit der Austria Presse Agentur hatte Häupl zuvor gesagt, er könne in Bezug auf Strache nur den früheren SPÖ-Bundeskanzler Bruno Kreisky zitieren - nämlich mit folgenden Worten: "Er ist halt ein wirklich dummer Mensch."
Rote Migranten-Kandidaten präsentiert
Die Sozialdemokraten präsentierten am Donnerstag ihre Kandidaten mit migrantischem Hintergrund. Insgesamt haben auf der roten Landesliste 44 von 300 Kandidaten Migrationshintergrund. Das sind knapp 15 Prozent. "Die Liste soll die gesellschaftliche Wirklichkeit in Wien widerspiegeln", meinte Häupl. In der Bundeshauptstadt hat knapp ein Drittel der Bewohner ausländische Wurzeln.
An wählbarer Stelle befinden sich vier migrantische Kandidaten: Anica Matzka-Dojder aus dem ehemaligen Jugoslawien (Platz 18), die gebürtige Türkin Nurten Yilmaz (Platz 26), Omar Al-Rawi aus dem Irak (Platz 27) und der aus Tschechien stammende Peko Baxant (Platz 31). Sie alle sind bereits jetzt im Gemeinderat vertreten.
(APA/Red.)