Die erste Gemeinderats-Sitzung der rot-pinken Koalition startet mit einer leidenschaftslosen Regierungserklärung des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig. Aber mit einer interessanten Bemerkung.
Dieser Dienstag gestern war denkwürdig, ein Tag vieler politischer Premieren - zumindest in Wien. Erstmals wurde Rot-Pink in einem Bundesland mit der Wahl von Neos-Stadtchef Christoph Wiederkehr zum Wiener Vizebürgermeister offiziell besiegelt. Auch hat noch nie die erste Sitzung des Gemeinderats nach einer Wahl in den Weiten des Festsaals des Rathauses stattgefunden.
Dort, wo in Vor-Corona-Zeiten Bälle stattgefunden haben (und wohl hoffentlich bald wieder in Szene gehen), veranstaltet von Gärtnern und Installateuren, von Oberösterreichern und Tirolern, hat der Wiener Hausherr Michael Ludwig diesmal persönlich zum Tanz eingeladen. Natürlich nur sinnbildlich.
Mit roter Tinte geschrieben
Er hat in seiner ernst, ohne große Leidenschaft gehaltenen knapp mehr als 50 Minuten dauernden Rede mehrfach - nicht zum ersten Mal - die Sozialpartnerschaft beschworen und zu Zusammenhalt sowie Miteinander in der Arbeit für Wien eingeladen. Zum Linkswalzer gewissermaßen, zumindest wenn man die Zusammenarbeit mit den Neos als Richtschnur nimmt - der Koalitionspakt ist ja mit tiefroter Tinte geschrieben; eine Zusammenarbeit ganz nach dem Gusto der SPÖ also.
Interessant, wenn Michael Ludwig nun sagt: „Wien braucht einen möglichst breiten Konsens.“ Wie war das bittte? Weshalb regiert dann Michael Ludwig in der kleinstmöglichen und einfachsten aller Varianten?! Ist es gar Hohn, der da aus dem übermächtigen Michael Ludwig, dem klaren Sieger der Wahl vom 11.Oktober und der Koalitionsverhandlungen, spricht?