Unfälle: Drei Viertel der Verletzungen in der Freizeit

Unfaelle Drei Viertel Verletzungen
Unfaelle Drei Viertel Verletzungen(c) Erwin Wodicka
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Jeder zehnte Österreicher hat im Vorjahr einen Unfall gehabt, die meisten davon daheim, beim Sport oder in der Freizeit. Unfallexperten wollen hier ähnliche Aufklärung wie im Verkehr oder am Arbeitsplatz.

Rund 836.000 Menschen verunfallten laut aktueller Statistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) 2009 in Österreich. Während die Gesamtzahl im Vergleich zu 2008 generell zurückging, bleibt die Zahl der Freizeitunfälle konstant. Drei Viertel aller Unfälle - 610.500 im Vorjahr - ereignen sich in den eigenen vier Wänden, in der Freizeit oder beim Sport. Das KfV mahnt Schritte ein, um Freizeitunfälle zu vermeiden.

Erfreulich ist nur die Entwicklung bei den tödlichen Unfällen: 1990 starben noch 3584 Menschen durch Unfälle aller Art, 2009 lag die Zahl bei 2587. 68 Prozent der tödlichen Unfälle passieren zu Hause, in der Freizeit oder beim Sport. Hier sieht das KfV Handlungsbedarf, verursachen Unfallverletzungen doch Folgekosten von jährlich rund 3,4 Milliarden Euro.

"Erfreuliche Rückgänge konnten in den vergangenen Jahren nur bei Verkehrsunfällen sowie bei Unfällen in der Arbeit oder Schule erreicht werden. Im Freizeitbereich gilt es daher, endlich ähnlich wirksame Programme und Maßnahmen wie im Verkehrsbereich zu installieren", betonte KfV-Direktor Othmar Thann. Auch wenn die Gesamtzahlen tendenziell positiv interpretiert werden können, haben Freizeitunfälle weiterhin den größten Anteil am Unfallgeschehen. Auf den Verkehr entfallen demgegenüber nur sechs Prozent aller Unfälle.

Senioren als Sorgenkinder

Das höchste Unfallrisiko insgesamt haben junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren (141 von 1000 verunfallten 2009), gefolgt von Kindern unter 15 (131 von 1000). Als Sorgenkinder erweist sich die anteilig stetig steigende Generation 60 plus: Sie ist einerseits nicht sehr empfänglich für Präventionsmaßnahmen, anderseits überdurchschnittlich unfallgefährdet. Vor allem Stürze - mit rund 261.100 die häufigste Unfallart in der Freizeit - bedeuten gerade für diese Altersgruppe oft das Ende der Mobilität - oder auch des Lebens, weil sich Senioren oft nicht mehr von einem Sturz erholen.

(APA)

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