Pizzicato

Der Krampus

Viel war zuletzt vom Nikolaus die Rede. Darf er kommen oder nicht – auch wenn der Papa drinnen steckt? Vom Krampus hingegen sprach keiner mehr.

Der treue Begleiter von einst, heute längst vergessen. Überlebt hat er nur dort, wo die Menschen wohnen, die im heurigen Jahr noch Ski fahren dürfen: in den Tälern zwischen den hohen Bergen.
Es war ein tiefer Fall – vom Bösewicht der Nation in die Vergessenheit. Donald Trump hat das noch vor sich. Hätte er doch nur mehr Geschenke verteilt, wird er sich nun noch öfters denken.
Auf Twitter hingegen lebt der Krampus noch ein wenig weiter. In den Köpfen der Linkstwitteria genauer gesagt, wenn sie irgendetwas von Sebastian Kurz sehen, hören oder lesen. An den Vorgängerkrampus, den HC, kann sich auch kaum noch einer erinnern.
Der Krampus wurde ein Opfer der Zeitumstände. Es kann kein Zufall sein, dass mit dem Ende des Kalten Krieges auch recht bald seines eingeläutet wurde: Das alte Schwarz-Weiß-Denken hatte ausgedient. Die Menschen sprachen vom Ende der Geschichte. Und am Ende der Geschichte gewinnt immer das Gute.
Der Nikolaus, stets politisch korrekt, wähnte sich schon allein auf der Siegerstraße. Doch dann kam Corona. Ganz ohne Krampus geht es also nicht.

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

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