EM-Qualifikation

ÖFB-Frauen zittern und hoffen nach Arbeitssieg auf EM-Ticket

Laura Wienroither gegen Serbien
Laura Wienroither gegen SerbienGEPA pictures
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Österreich mühte sich gegen Serbien zu einem 1:0. Ob das für die direkte Qualifikation für die EM-Endrunde 2022 in England reicht, wird sich erst im Februar entscheiden.

Altach. Österreichs Frauen-Nationalteam darf nach einem mühevollen 1:0-Sieg gegen Serbien weiter auf ein Fixticket für die EM 2022 in England hoffen. Das erlösende Tor in Altach erzielte Nicole Billa (79.). Nur die drei besten Gruppenzweiten qualifizieren sich direkt, bei den ÖFB-Frauen sind nun Geduld und Nerven gefragt.

Das Ranking der Zweitplatzierten führt Island (1:0 in Ungarn) vor Österreich an, die Schweiz (0:4 in Belgien) liegt wie vier weitere Gruppenzweite fix zurück. Doch Italien (0:0 gegen Dänemark) kann im abschließenden Nachtragsspiel im Februar gegen Israel mit einem (nicht völlig unrealistischen) Sieg von sechs Toren Unterschied ebenso wie Finnland (1:0 in Schottland) bzw. Portugal, deren direktes Duell noch aussteht, am ÖFB-Team vorbei ziehen. In diesem Fall würde im April das Play-off warten.

Reaktionen

Irene Fuhrmann (ÖFB-Teamchefin): "Es war das erwartet schwere Spiel, vor allem mit dem Hintergrund, dass wir das Frankreich-Spiel in den Beinen hatten. Man hat gesehen, dass Serbien richtig gute Kickerinnen hat. Es war sicher nicht unser bestes Spiel, aber so ein Spiel muss man auch erst einmal gewinnen. Wir haben die drei Punkte auf dem Konto. Das ist das, was zählt. Wir hatten in der ersten Hälfte keinen Zugriff, haben Poljak nicht in den Griff bekommen. Zur Pause haben wir dann auf eine Viererkette umgestellt und dann gefühlt mehr Zugriff gehabt. Von daher war es eine richtige Entscheidung. Jetzt liegt es nicht mehr in unserer Hand."

Nicole Billa (ÖFB-Torschützin): "Das Tor war wichtig für uns für die Qualifikation, ich bin richtig froh, dass ich die Chance genutzt habe, und dass wir 1:0 gewonnen haben. Die dre iPunkte waren einfach wichtig. Ich habe mich aber generell nicht damit befasst, wie die anderen gespielt haben oder spielen müssen."

Carina Wenninger (ÖFB-Kapitänin): "Die Serbinnen sind eine starke Mannschaft, sie waren schon in Serbien richtig gut und haben es heute gegen unser Pressing klug gemacht. Unsere Teamchefin hat dann in der Halbzeit umgestellt und ab da hatten wir mehr Zugriff. Jetzt bin ich natürlich umso glücklicher, dass wir so spät noch den Siegtreffer machen konnten."

Nur Serbien spielt groß auf

Schon vor dem Anpfiff wussten die Österreicherinnen, dass ein Sieg mit drei Toren Unterschied nötig wäre, um Island noch zu überholen. Ein solcher blieb aber klar außer Reichweite. Teamchefin Irene Fuhrmann bot dieselbe Startelf wie jüngst gegen Frankreich (0:3) auf, die trotzdem den offensiven Plan umsetzen sollten. Nur ging dieser überhaupt nicht auf. Die Österreicherinnen wirkten nervös und gehemmt, die Organisation stimmte nicht, die Pässe kamen unpräzise.

Serbien spielte hingegen befreit auf, allen voran Allegra Poljak. Die ÖFB-Abwehr bekam die Teneriffa-Legionärin nie unter Kontrolle, das Resultat: ein Stangenschuss (4.), und zwei Glanztaten von Manuela Zinsberger (35., 37.). Österreichs Torhüterin rettete auch gegen Dina Blagojević (24.). Erschreckend wenig bis gar nichts lief bei den ÖFB-Frauen zusammen, sie wurden nur ein einziges Mal durch Laura Wienroither gefährlich (15.).

Fuhrmann stellte zur Pause auf Viererkette um, brachte mit Laura Feiersinger und Lisa Makas frische Offensivkräfte und löste sukzessive die Abwehr auf. Das brachte zwar mehr Zugriff und Ballbesitz, aber weiterhin kaum Torchancen. Es war schließlich ein Fehler der Serbinnen, der den erlösenden Treffer zum 1:0 einleitete: Sarah Zadrazil fing einen schlechten Pass ab, legte auf für Nicole Billa und die Hoffenheim-Stürmerin schoss ein (79.). Das 100. Länderspiel von Carina Wenninger endete also mit einem glanzlosen 1:0-Erfolg, was dieser wert ist, wird sich weisen.

Österreich – Serbien 1:0 (0:0). SR Olofssen (SWE). Tor: Billa (79.).

Österreich: Zinsberger; Kirchberger, Wenninger, Puntigam; Wienroither, Eder (46. Naschenweng), Zadrazil, Aschauer; Dunst (76. Makas), Billa (87. Pinther), Enzinger (46. Feiersinger).

Nicole Billa erlöst die ÖFB-Frauen
Nicole Billa erlöst die ÖFB-FrauenAPA/EXPA/PETER RINDERER

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