Selbst US-Politiker, die harte Lockdowns durchziehen, wissen nun um die Bedeutung der Schulöffnungen. Das Thema steht im Mittelpunkt der Corona-Debatte, anders als in Österreich.
Es kam wie befürchtet: Angesichts der steigenden Zahlen an Infektionen, Hospitalisierungen und Toten stellte der Gouverneur Kaliforniens, Gavin Newsom, in der Nacht auf Freitag neuerlich einen harten Lockdown in Aussicht. Sobald die Intensivbetten zu 85 Prozent belegt seien, würde der Shutdown beginnen. Die meisten Geschäfte, Restaurants und Sportstätten werden wohl am Wochenende wieder zusperren. Die eigenen vier Wände sollen nur noch für essentielle Tätigkeiten verlassen werden.
Aber, und jetzt kommt’s, es gibt eine wichtige Ausnahme: Schulen, die den Betrieb seit dem letzten Lockdown wieder aufgenommen haben, bleiben offen. Tatsächlich haben selbst weit links stehende Demokraten wie Newsom, die vor drastischen Maßnahmen keineswegs zurückscheuen, erkannt, dass offene Schulen eine Priorität sein müssen.
Auch in New York City hat Bill de Blasio kürzlich einen Rückzieher gemacht. Der Bürgermeister wurde heftig für seine erneuten Schulschließungen kritisiert. Elternvertreter liefen Sturm gegen de Blasio, mit dem Argument, dass der Schaden an den Kindern zu groß sei. Ab kommender Woche sperren die Schulen in der größten US-Stadt zumindest zum Teil wieder auf.
Die Schulöffnungen sind in den USA bei jeder Corona-Lockdown-Pressekonfernz das Thema Nummer eins. Vielleicht liegt es daran, dass nach der monatelangen Schließung in New York City immer mehr Psychologen auf dramatische Folgen in der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen hinweisen. Seit Juni lobbyiert die US-Vereinigung der Kinderärzte mit Hochdruck für eine Öffnung der Schulen. Kein Politiker kommt um das Thema herum.
Und in Österreich? Sorgt man sich um die Skifahrer.