Zurück vom Asteroiden: "Hayabusa2" brachte 4,6 Milliarden Jahre altes Gestein zur Erde

Himmelsschauspiel über der australischen Wüste: Hayabusa2 schickte eine Kapsel zur Erde.
Himmelsschauspiel über der australischen Wüste: Hayabusa2 schickte eine Kapsel zur Erde.APA/AFP/MORGAN SETTE
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Die Raumkapsel ist erfolgreich in die Erdatmosphäre eingetaucht und in der australischen Wüste gelandet. Forscher hoffen, durch Analyse der Proben den Ursprüngen des Sonnensystems auf die Spur zu kommen.

Nach einer Weltraumreise von mehr als fünf Milliarden Kilometern steht die japanische Raumsonde "Hayabusa2" vor dem Abschluss ihrer spektakulären Mission. Sechs Jahre nach ihrem Aufbruch von Japan aus zum Asteroiden Ryugu ist sie am Samstagabend (MEZ) zur Erde zurückgekehrt und hat im Vorbeiflug über einer Wüste in Südaustralien eine Kapsel mit Proben des Himmelskörpers abgeworfen.

Man habe die von der kleinen Kapsel ausgehenden Funksignale empfangen, gab die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa am Samstagabend (MEZ) bekannt. Ein Hubschrauber stieg demnach auf, um die Kapsel in der Wüste des Woomera-Testgeländes für Luft- und Raumfahrt im Süden Australiens zu suchen.

4,6 Milliarden Jahre altes Material

Es handelt sich dabei um 4,6 Milliarden Jahre altes Material aus der frühesten Zeit des Sonnensystems, wie der Manager der Mission, Makoto Yoshikawa von der japanischen Raumfahrtagentur Jaxa, erklärte. Danach soll "Hayabusa2" zu einer weiteren Mission aufbrechen und einen anderen erdnahen Asteroiden ansteuern. Dort soll die Sonde in rund zehn Jahren ankommen. Ein Vorgänger-Modell von "Hayabusa 2" hatte 2010 erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht.

Die Wissenschaftler wollen mit der Mission, an der sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem gemeinsam mit der französischen Raumfahrtagentur CNES entwickelten Lander "Mascot" beteiligte, den Ursprüngen des Sonnensystems auf die Spur kommen. "Dies ist ein historischer Moment für die Weltraumforschung", sagte Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR. Die Sonde hatte auf Ryugu Proben von der Oberfläche sowie erstmals auch von einem Bereich unterhalb der Oberfläche eines Asteroiden eingesammelt.

Ein Bild einer Computeranimation, die die Abkopplung der Kapsel von Hayabusa2.
Ein Bild einer Computeranimation, die die Abkopplung der Kapsel von Hayabusa2.APA/AFP/JAXA via Jiji Press/HAND

Sobald die Probenkapsel von der Sonde abgetrennt wurde und in die Erdatmosphäre eintritt, wird sie durch die Lufthülle bei großer Hitzeentwicklung abgebremst. Rund zehn Kilometer über Australien wurde am Samstagabend dann ein Fallschirm ausgelöst. Kurze Zeit später setzte die Kapsel im Woomera-Testgelände für Luft- und Raumfahrt im Süden Australiens auf. Die Kapsel wird schließlich nach Japan gebracht.

Im Juni nächsten Jahres beginnen dann in Japan die ersten Analysen des Materials. Ein Teil der Proben stellt Japans Raumfahrtagentur Jaxa der NASA sowie 2022 auch Forschern in anderen Ländern zur Verfügung. Auch das DLR plant Untersuchungen.

(APA/dpa)

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