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Romane, die aus der Kälte kamen

Sieben Jahre lang recherchierte Bérengère Cournut Kultur und Gebräuche der Inuit.
Sieben Jahre lang recherchierte Bérengère Cournut Kultur und Gebräuche der Inuit.(c) Le Tripode
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Es liegt wohl nicht nur an der Jahreszeit, dass gerade erstaunlich viele Bücher von klirrendem Frost und dem einsamen Kampf gegen eine gnadenlose Natur handeln.

„Winter is coming“ – dieser drohend-apokalyptische Leitspruch gilt nicht länger nur für die Erfolgsserie „Game of Thrones“. Derzeit pfeift er als Leitmotiv durch die Ritzen des Literaturmarkts. Die Einsamkeit des Menschen in einer gnadenlosen, eisigen Natur, die immer neue Spielarten des Lockdowns verordnet, ist ein wiederkehrendes Motiv. Allerdings besteht kein Grund, deshalb in vorauseilende Lese-Depression zu versinken. Denn das Schöne an diesen Büchern ist, dass der Mensch letzten Endes doch besser ist als sein Ruf. Und widerstandsfähiger.

Einer der Gründe für diese Vielzahl von Romanen, die aus der Kälte kamen, ist wohl, dass Kanada das (virtuelle) Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse war. Und in der kanadischen Literatur spielt die Auseinandersetzung mit Schnee und Eis traditionell eine große Rolle.
Dieser müssen sich auch die beiden Hauptfiguren in „Das Gewicht von Schnee“ stellen, dem Erfolgsroman des Kanadiers Christian Guay-Poliquin. Der namenlose Ich-Erzähler landet nach einem Autounfall in seinem abgelegenen Heimatdorf in der Obhut des alten Matthias. Im Gegenzug für die Pflege soll dieser eine Mitfahrgelegenheit zurück in die Stadt und zu seiner kranken Frau erhalten. Das ist nämlich nicht so einfach, denn Kanada ist Opfer eines landesweiten Stromausfalls geworden, und das zu Winterbeginn. Das Resultat sind Plünderungen und Ausschreitungen im ganzen Land.

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