Interview

Thomas Schmid: „Die Öbag ist der stabile Anker“

Öbag-Chef Thomas Schmid schließt weitere Unternehmensbeteiligungen nicht aus.
Öbag-Chef Thomas Schmid schließt weitere Unternehmensbeteiligungen nicht aus.(c) Lukas Aigelsreither
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Die Staatsholding denke breiter und langfristiger als institutionelle oder private Investoren, sagt Öbag-Chef Thomas Schmid. Er schließt nicht aus, dass sich die Öbag im Zuge der Krise an weiteren Unternehmen beteiligen könnte.

Die Presse: Sie haben beim jüngsten Öbag-Forum die staatliche Beteiligungsgesellschaft als Garant für „Stabilität und Berechenbarkeit eines Wirtschaftsstandorts“ bezeichnet. Warum braucht es dafür den Staat, können das nicht auch private Kernaktionäre leisten?

Thomas Schmid: Die Öbag ist der stabile Anker in den Beteiligungsunternehmen. Wir vereinen Schlüsselindustrien mit einem großen wirtschaftlichen Volumen, vielen Arbeitsplätzen und relevanter Steuerleistung. Als Staatsholding denken wir breiter und langfristiger als andere institutionelle oder private Investoren, denn der Staat hat an diesen Beteiligungsunternehmen ein strategisches Interesse. In der aktuellen Krise hat sich gezeigt, dass die Öbag als stabiler Kernaktionär den Unternehmen die notwendige Sicherheit gibt sowie auch eine langfristige Perspektive. Und diese Unternehmen, wie Post, Telekom oder Verbund, haben in den vergangenen Monaten maßgeblich zur Aufrechterhaltung der Versorgung der Bevölkerung beigetragen.


Zählen Ihrer Meinung nach alle Unternehmen, an denen Sie beteiligt sind, zu dieser kritischen Infrastruktur?

Viele der Unternehmen in unserem Portfolio zählen zur kritischen Infrastruktur, wie Verbund, OMV, BIG, Post oder Telekom. Bei all diesen Beteiligungen verfolgen wir eine aktive Beteiligungsstrategie, sind also im Gegensatz zu früher nicht nur direkt in den Aufsichtsräten vertreten. Wir beschäftigen uns auch aktiv mit der Zukunft der Beteiligungen und den künftigen Herausforderungen für den Standort, etwa bei Nachhaltigkeit oder Digitalisierung. Hier bin ich überzeugt, dass viele Entwicklungen durch die Coronakrise an Dynamik gewinnen werden.

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