Spanien

Späte Steuer-Reue des Ex-Königs

Von 1975 bis 2014 war er das Staatsoberhaupt Spaniens. Heuer wurde Juan Carlos zur persona non grata.
Von 1975 bis 2014 war er das Staatsoberhaupt Spaniens. Heuer wurde Juan Carlos zur persona non grata.(c) APA/AFP/CRISTINA QUICLER
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Der in Ungnade gefallene Ex-Monarch Juan Carlos will mittels Steuernachzahlung einer Anklage entgehen. Das dürfte zwar gelingen, für Freude sorgt die Aktion aber nicht.

Madrid. Spanien erwachte am Donnerstag mit der überraschenden Ankündigung seines Ex-Monarchen Juan Carlos I., dass dieser für jahrelang am Fiskus vorbeigeschleuste Millionengelder nun nachträglich Steuern bezahlt habe. Eine Nachricht, die einem Schuldeingeständnis des früheren königlichen Staatschefs gleichkommt, der in seinen jährlichen Weihnachtsansprachen von den Bürgern immer wieder „beispielhaftes Verhalten“ eingefordert hatte. Nur er selbst hatte es mit der Ehrlichkeit offenbar nie so genau genommen.

Knapp 680.000 Euro überwies der 82-jährige König im Ruhestand jetzt an das Finanzamt. Diese Summe enthalte „Zinsen und Säumniszuschläge“, teilte Juan Carlos in einem Schreiben mit, dass sein Anwalt veröffentlichte. Mit dieser Zahlung versucht Juan Carlos offenbar, das gefährlichste von drei Ermittlungsverfahren wegen Steuerbetrugs zu entschärfen. In diesem Verfahren sind, nach spanischen Medienberichten, die Beweise so klar, dass ihm die Anklagebank droht. Doch mit einer freiwilligen Nachzahlung kann ein Steuersünder in Spanien eine Anklage vermeiden – soweit die Ermittler zustimmen.

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