IBU BIATHLON WELTCUP HOCHFILZEN: SPRINT-FRAUEN / HAUSER (AUT)
Biathlon

Österreichs verkehrte Biathlonwelt

Ein prominentes deutsches Trainerduo führt die ÖSV-Damen auf die Überholspur. Hochfilzen könnte Startschuss für ein neues Erfolgskapitel der heimischen Skijägerinnen werden.

Was sich zuletzt im Hohen Norden Finnlands und nun auch in der Biathlon-Arena von Hochfilzen abspielt, war bis vor Kurzem noch undenkbar: Österreichs Skijägerinnen sind drauf und dran, ihren einst so erfolgreichen männlichen Kollegen den Rang abzulaufen.

ÖSV-Aushängeschild Lisa Hauser, die bisher vor allem am Schießstand überzeugte, scheint nun plötzlich auch mit ihren Laufzeiten unter den Schnellsten auf. Am Freitag lief die 26-Jährige aus Reith bei Kitzbühel beim Sprint-Auftakt in Hochfilzen auf Platz neun. Dunja Zdouc, 26, eine ausgezeichnete Schützin, die auf der Loipe aber meist hoffnungslos abgehängt worden war, hat beim Saisonauftakt ihre besten Einzel-Ergebnisse erreicht. Auch Julia Schwaiger, 24, die ihr Stehendschießen enorm verbessert hat, schien in Finnland neuerdings in den Top 20 der Welt auf.

Solch große Schritte nach vorn – die im Doping-vorbelasteten Biathlonsport stets auch von Skepsis begleitet werden – durften in dieser Deutlichkeit jedenfalls nicht erwartet werden. „Damit war eigentlich nicht zu rechnen“, sagt auch Damen-Cheftrainer Markus Fischer. Was ist also passiert?

Schluss mit dem Geplänkel

Seit Frühjahr 2020 gibt es erstmals wieder ein geschlossenes ÖSV-Damenteam. So wollten es Chefcoach Fischer und sein prominenter Schießtrainer Gerald Hönig. Die beiden Deutschen also, die nun das Sagen haben bei Österreichs Biathletinnen. Fischer hat seit 2019 das letzte Wort, der 51-Jährige aus der bekannten bayerischen Biathlon-Familie (Bruder Fritz Fischer ist Olympiasieger) coachte schon in Deutschland, China und Kasachstan. „Ich habe überall versucht, etwas zu bewirken. Meine Leidenschaft ist es, jeden Athleten zu seinen 100 Prozent zu bringen. Jetzt bin ich glücklicherweise in Österreich gelandet und es macht Riesenspaß, dass man auch hier noch etwas bewegen kann.“

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