Der scheidende FWF-Präsident, Klement Tockner, über die Unabhängigkeit der Forschung, ihre Vielfalt und fehlenden Mut.
Die Presse: Sie scheiden mit Jahresende aus dem Amt, dreieinhalb Jahre vor Auslaufen Ihres Vertrags. Was hätte Sie gehalten?
Klement Tockner:Es ist keine Frage des Haltens: Es ist eine einmalige Chance, mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung eine der spannendsten Forschungsinstitutionen weltweit zu leiten und wieder in die Nähe des Forschungsbereichs kommen zu können, in dem ich zu Hause bin. Es war ein großes Privileg, den Wissenschaftsfonds (FWF) zu führen, diese Verantwortung habe ich mit voller Energie wahrgenommen. Wir haben viel erreicht, auch wenn es keine leichten Jahre waren: vier verschiedene Regierungen und dann Corona.
Was hat sich in den rund vier Jahren seit Ihrem Amtsantritt in der österreichischen Forschung verändert?
Wir haben den Wert der Forschung für die Gesellschaft stark herausgestrichen und permanent großartige Forscherinnen und Forscher vor den Vorhang geholt. Es sind die Menschen, die die Forschung voranbringen, und wir fördern unglaublich großartige Talente. Als FWF sind wir auch zum Beispiel auf den Nobelpreis von Emmanuelle Charpentier stolz, weil Erkenntnisse, für die sie ausgezeichnet wurde, aus vom FWF unterstützten Projekten entstanden sind.