Abenteuerlust schlägt um in Meuterei: „Christoph Kolumbus“ im Landestheater Niederösterreich.
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Theater-Schauplatz St. Pölten: 200 Jahre – und kein bisschen leise

Das Landestheater Niederösterreich begeht den 200. Geburtstag mit spannendem Schauspiel. Vielseitigkeit regiert im Festspielhaus und der Bühne im Hof.

Luise ist nicht blass und Ferdinand eine Art Terrorist“, mit diesen überraschenden Bemerkungen kündigt Regisseur Alexander Charim einen der beliebtesten Klassiker an, den er im Landestheater Niederösterreich inszeniert: Schillers „Kabale und Liebe“, ein bürgerliches Trauerspiel (1784), in dem skrupellose Mächtige ein junges Paar zerstören.
Hoch literarisch und welthaltig sollte die Jubiläumssaison werden, aber die Corona-Krise stellt die Gesellschaft und so auch unser Theater vor große Herausforderungen, so Marie Rötzer künstlerische Leiterin des Landestheaters, das heuer seinen 200. Geburtstag feiert. 1820 eröffnete Baumeister Josef Schwerdtfeger in einem ehemaligen Militärgefängnis am heutigen Rathausplatz das erste feste Theater in St. Pölten. Nach dem Ringtheaterbrand 1881 in Wien wurde das Haus gesperrt und 1893 von Heinrich Wohlmeyer umgebaut.

„Othello“, „Der Talisman“

Der II. Weltkrieg verschonte auch das Theater in St. Pölten nicht. Die SS zog ein, das Haus wurde durch Bomben beschädigt und konnte 1948 nur als Freilichtbühne bespielt werden. Es ist ganz gut, sich in diesen Zeiten der Corona-Krise daran zu erinnern, was Theater in ihrer Geschichte so alles erleben. In schwierigen Phasen bieten Schauspiel und Musiktheater, Kultur überhaupt, psychologische Hilfe, der politische Slogan vom Überlebensmittel Kunst wird stärker für jeden Einzelnen fühlbar. Die Sehnsucht nach schweren Stoffen wächst ebenso wie jene nach Unterhaltung (mit Tiefgang). Der wunderbar nachdenkliche Rikki Henry, dessen Mentor Peter Brook gewesen ist, inszeniert Shakespeares „Othello“. Publikumsliebling Alexander Pschill bringt Nestroys „Talisman“ heraus.

Wollte man eine Verbindung zwischen den beiden Werken konstruieren, könnte man sagen, beide handeln von Außenseitern der Gesellschaft, die an Dünkel und Feindschaft scheitern. Das Happyend (Nestroy) ist ja immer irgendwie der kleine Bruder des tragischen Finales („Othello“). Dass es gut endet, geht sich oft ganz knapp nicht aus, oder eben doch, das ist das Salz des Theaters. Dort stets wirkungssicher unterwegs: Molière.

Tipp

Zu Silvester streamt das Landestheater „Molières Schule der Frauen“ ins Wohnzimmer, „exzentrisch, toll“, fand die Kritik die Aufführung in der Regie von Ruth Brauer-Kvam. Onlineangebote gibt es auch für Kinder, Familien, Jugendliche und Schulen. Sobald wieder gespielt werden kann gibt es für Kinder live „Das Städtchen Drumherum“ und „Das kleine Gespenst“. Das Bürgertheater widmet sich zum Jubiläum einer Stadtrecherche.

Das Landestheater ist unter Rötzers Führung mittlerweile auch überregional erfolgreich. Jüngst gab es zwei Nestroys und Einladungen zu Festivals wie „euro-scene“ in Leipzig und „radikal jung“ in München. Internationale Koproduktionen, etwa mit dem NT Gent oder den Vereinigten Bühnen Bozen sind ein wesentlicher Teil des Spielplans - und die „New York Times“ wählte das Landestheater 2019 unter die fünf besten Bühnen im deutschsprachigen Raum.

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Information

Theater, Tanz und Kleinkunst mit Kulturgutscheinen und Weihnachts-Abos schenken und flexibel bleiben! Kulturgutscheine, speziell zusammengestellte Weihnachts-Abos und flexible Wahl-Abos bieten viele Möglichkeiten fürs neue Jahr!

Landestheater Niederösterreich: www.landestheater.net
Festspielhaus St. Pölten: www.festspielhaus.at
Bühne im Hof: www.buehneimhof.at

Um für Besucher*innen die nötige Flexibilität und Sicherheit zu gewährleisten und im Fall von Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus entsprechend reagieren zu können, werden Abos und Karten vorerst nur reserviert und zeitnah zum ersten Vorstellungstermin verschickt.

Für Reservierungen und Fragen steht das Kartenbüro St. Pölten
telefonisch und per Mail zu folgenden Zeiten zur Verfügung:
Mo–Fr, 9–17 Uhr und Sa 9–13 Uhr
Tel.: 02742 90 80 80 600
Mail: karten@noeku.at
Für den persönlichen Parteienverkehr ist das Kartenbüro bis auf Weiteres geschlossen.

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