Staatsoper

Noblesse, aber auch noble Blässe

Erin Morley (Sophie) und Daniela Sindram (Octavian) bei der „Überreichung der silbernen Rose“: ein hübsches, aber etwas blasses junges Paar.
Erin Morley (Sophie) und Daniela Sindram (Octavian) bei der „Überreichung der silbernen Rose“: ein hübsches, aber etwas blasses junges Paar.Staatsoper
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Strauss' „Rosenkavalier“, neu einstudiert unter Philippe Jordan – mit einem etwas durchwachsenen, aber immerhin guten Ensemble. Auf ORF III am 27. Dezember.

Sensation darf man keine erwarten. Aber wer definierte die Kriterien, unter denen diese „musikalische Neueinstudierung“ des „Rosenkavalier“ gerecht zu beurteilen wäre? Hier das Glück, ein so aufwendiges, für die DNA des Hauses unerlässliches Werk überhaupt wieder miterleben zu dürfen, und sei es vor praktisch leerem Auditorium, nur für Kameras, Mikrofone und ein Dutzend Journalisten. Dort das Unglück einer Aufführung, seltsam zwischen Livedarbietung und Studioproduktion schwebend, der nicht nur in den komödiantischen Szenen der zum Teil etwas hüftsteif nachempfundenen Schenk-Inszenierung der Austausch mit einem Publikum fehlt?

Jedenfalls ist man gut beraten, eine zentrale Lebensweisheit der Marschallin auf die eigenen „Rosenkavalier“-Erinnerungen anzuwenden: „Mit leichtem Herz und leichten Händen halten und nehmen, halten und lassen.“ Soll diesmal heißen: Wer sich zu sehr an die Vergangenheit klammert, gönnt sich in der Gegenwart keine Freude mehr.

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