Corona-Maßnahmen

Doskozil: Burgenland macht bei "Show-Impfungen" nicht mit

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ)
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) APA/ROBERT JAEGER
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Welche Nebenwirkungen gibt es? Was bedeutet die Impfung für Allergiker? Ist die Impfung gentechnisch verändert? Burgenlands Landeschef fordert Antworten von Türkis-Grün.

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) steht den geplanten Corona-Impfungen noch vor dem Jahreswechsel skeptisch gegenüber. Es gebe den Wunsch des Bundes, zwischen den Feiertagen die ersten Impfungen zu machen. Natürlich wolle man dies auch medial verkaufen: "Wir machen bei diesen Show-Impfungen nicht mit. Da geht es wieder nur um Präsentation, da geht es wieder nur um PR", sagte Doskozil am Dienstag vor Journalisten.

Interview

Hans Peter Doskozil im „Presse"-Interview über die „Symbolpolitik“ in der Flüchtlingsfrage, die eine reine Gewissensberuhigung für Politiker sei, den Beitrag des Christentums zur burgenländischen Identität und die Bundespräsidentschaftswahl 2022.

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"Welche Nebenwirkungen gibt es? Was bedeutet die Impfung für Allergiker? Ist die Impfung gentechnisch verändert oder nicht? Kann ein Geimpfter Überträger sein? Ist die Impfung nur so, dass der Verlauf gedämpft wird? Diese Fragen bitte muss doch eine Bundesregierung beantworten, bevor man einem mündigen Bürger in Österreich zumutet: Du musst dich jetzt impfen lassen. Das ist uns die Bundesregierung schuldig", stellte Doskozil fest. Das könne nicht jedes Bundesland für sich selbst beantworten: "Dann haben wir wieder einen Fleckerlteppich vom Burgenland bis Vorarlberg mit einer unterschiedlichen Vorgangsweise."

„...aus meiner Sicht eine Verhöhnung der Bürger"

"Ich glaube, es wäre besser gewesen, der Herr Bundeskanzler und der Herr Vizekanzler hätten auf den Besuch des Babyelefanten verzichtet und hätten mehr in Aufklärung, Transparenz und Meinungsbildung investiert", meinte der Landeshauptmann. Sollte es tatsächlich die Impfung am 27. Dezember geben, dann müssten die, die sich dort impfen ließen, diese Fragen beantwortet bekommen. "Jemanden zu impfen, ohne ihm diese Fragen zu beantworten, ist aus meiner Sicht eine Verhöhnung der Bürger."

"Wir sind in einer Pandemie, wo relativ rasch - das hat es noch nie gegeben - ein Impfstoff entwickelt und zugelassen wird innerhalb kürzester Zeit", so Doskozil. Seine persönliche politische Meinung sei: "Wenn ich Verantwortung tragen würde auf Bundesebene, würde ich nicht zulassen, bevor diese Fragen nicht beantwortet sind, dass ein Österreicher geimpft wird."

Auf die Frage, ob sich der designierte US-Präsident Joe Biden wohl impfen lasse, wenn er nicht der Meinung sei, dass die Impfung sicher sei, meinte Doskozil, er gehe davon aus, dass Biden informiert sei, dass er Bescheid wisse und dass dieser für sich selbst beurteilt habe, sich unter diesen Voraussetzungen impfen zu lassen. "Das, was für den designierten Präsidenten der Vereinigten Staaten gilt, das muss für jeden Österreicher gelten", sagte Doskozil. Er selbst würde sich impfen lassen, "wenn diese Fragen für mich beantwortet sind" und wenn aufgrund seiner bereits gehabten Infektion die Impfung notwendig sei.

(APA)

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