Reportage

Ein Jahr nach den Buschfeuern: Als in Australien Welten verbrannten

Vor einem Jahr erlebten weite Teile des Kontinents den Höhepunkt von Wald- und Buschfeuern extremer Ausmaße. Der Busch ist zäh und erholte sich gut, aber die Tierwelt ist noch für lange Zeit angeschlagen.

Die Geschäfte in Blackheath, einem kleinen Ort in den Blue Mountains westlich von Sydney, sind gut besucht. Alle wollen vor Weihnachten noch Einkäufe erledigen. Covid war in Australien besiegt – so schien es jedenfalls noch vor wenigen Tagen, bevor es in Sydney zu einem neuen Ausbruch kam und Lockdowns und inneraustralische Grenzsperren verhängt wurden –, und der recht feuchte Sommeranfang verspricht weniger Busch- und Waldbrände.

Vor einem Jahr war die Situation ganz anders. „Der 20. Dezember war der schlimmste Tag für Blackheath", erinnert sich Kathy Butler, die seit zwölf Jahren dort wohnt. Mehrere Feuersbrünste hatten sich vereint und bedrohten die 4000-Seelen-Gemeinde. „Der Rauch war so dicht, dass man ohne Maske nicht mehr atmen konnte", sagt die Australierin, die als Rangerin für den Blue-Mountains-Nationalpark arbeitet.

Auch Trevor Evans, der einen kleinen Tierpark, das Secret Creek Sanctuary, in Lithgow betreibt, rund 30 Minuten von Blackheath entfernt, stand vor einem Jahr vor einer Feuerfront. „Wir hatten davor über Monate mit Dürre gekämpft, alles war staubtrocken", erinnert er sich. Evans gelang es, seine Tiere zu retten und kurzfristig in einen Tierpark in Sydney umzusiedeln. Auch seine Frau und seine Töchter flohen.

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