Der italienische Maler Federico Barocci wählte 1579 eine ungewöhnliche Darstellungsform für die Geburt von Jesus (Ausschnitt).
Stall von Bethlehem

Die Weihnachts­geschichte: Über das, was bei Lukas nicht steht

Es gibt das Weihnachtsevangelium, doch zusätzlich haben die Menschen durch Jahrhunderte die Geschichte der Geburt Jesu gefüllt mit Elementen, die von der Sehnsucht nach Geborgenheit, Wärme und Frieden zeugen.

„Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ Viel mehr ist in den Evangelien über die Geburt Christi nicht zu erfahren. Dennoch wurden diese wenigen Worte zur Grundlage des berührendsten christlichen Fests. Die ganze Weihnachtsfrömmigkeit wurde von dieser Erzählung, die eigentlich viele Fragen aufwirft, tief geprägt. Die Vorstellung, dass der Erlöser auf diese Weise auf die Welt kam, bewegte die Menschen immer schon im Innersten.

»Nicht mit Elend und Not, sondern mit Geborgenheit wurde die Szene verbunden.«

Wenn man will, kann man die Erzählung von Lukas eben auch als eine von hartherzigen Vermietern und erniedrigten Obdachlosen lesen. Doch trotz der misslichen Begleitumstände, die die Geburt der Überlieferung nach begleitet haben, wurde das Kind in der Krippe nicht mit Elend und Not assoziiert, sondern wurde zum Archetypus der Geburt. Das Bild, das in unserer Vorstellungskraft hervorgerufen wird, ist von zeitloser Faszination. So wie diese Geburt tausendfach dargestellt wurde, strahlt die Szene Wärme und Geborgenheit aus.

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