„Es geht um Sex“: Annett Louisan interpretiert auch „Atemlos durch die Nacht“ von Helene Fischer.
Interview

„Das deutsche Deutsch ist oft so eckig“: Annett Louisan interpretiert ein Bilderbuch-Lied

Darf Popmusik kitschig sein? Auf jeden Fall, sagt die deutsche Chansonnière Annett Louisan, die ihr neues Album „Kitsch“ nennt und auch ein Lied von Bilderbuch interpretiert. Der „Presse“ erklärte sie, was sie am österreichischen Deutsch fasziniert.

Wo verlaufen die Grenzen zwischen Kunst und Kitsch, Trivialität und Banalität? Das hängt vom Gemüt des Konsumenten ab. Sicher ist nur, dass soziale, ästhetische und moralische Geringschätzung mitschwingen, wenn das Geschmacksurteil „Kitsch“ lautet. Philosoph Konrad Paul Liessmann hat zu Recht darauf hingewiesen, dass Kitsch es erlaubt, „sich jene Genüsse zu erfüllen, die sich die ihrer selbst bewussten Moderne versagen musste: Gegenständlichkeit, Opulenz, saubere Erotik, glatte, schöne Körper und die sublimen Freuden des kleinen Glücks.“

Um letztere geht es vorrangig bei der im ostdeutschen Havelberg geborenen Chansonnière Annett Louisan. Sie legt ihr erstes Album mit Coverversionen vor und nennt es unerschrocken „Kitsch“. „Im ersten Lockdown kam in mir ein Bedürfnis nach einer heilen Welt hoch, nach einer Welt, die einem bekannt vorkommt“, sagt sie im Gespräch mit der „Presse“: „Mir fiel auf, dass ich mehr Lieder aus meiner Vergangenheit hören wollte, Lieder, die etwas Schönes mit mir machen.“

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