Textilindustrie: Schonfrist bei Triumph

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Das Hartberger Werk wird noch nicht geschlossen, die neuerliche Kurzarbeit wurde vorerst bis Ende Jänner 2011 genehmigt. Eine Wiederbelebung der Produktion in Hartberg sei unwahrscheinlich.

Wien/Hartberg (ag./cim) Im steirischen Hartberg wird doch noch ein paar Monate lang Unterwäsche für Triumph genäht. Ende Juni hieß es, das Werk würde geschlossen, nun wurde dies zumindest hinausgezögert.

Ab Oktober herrscht Kurzarbeit. Davon werde die ganze Belegschaft des Werks betroffen sein, sie wird voraussichtlich teilweise nur mehr zwei Tage pro Woche arbeiten – je nach Auftragslage fallen bis zu 60 Prozent der Arbeitszeit weg. Bei den gut 290 großteils weiblichen Mitarbeitern in Hartberg handelt es sich vor allem um niedrig qualifizierte Näherinnen mit geringem Gehalt.

Langfristig sind ihre Arbeitsplätze in Hartberg damit aber nicht gesichert. Schließlich hat sich die Auftragslage bei dem Strumpfhersteller nicht verbessert. Im Gegenteil: Über den Sommer habe man weitere Rückgänge hinnehmen müssen. Schon Ende Juni hieß es, dass der gesamte Konzern unter einem internationalen Absatzrückgang leide und Überkapazitäten in der Produktion habe. Schon seit 2009 hätte sich die Auftragslage für die vier Werke in Österreich klar verschlechtert.

Die neuerliche Kurzarbeit wurde vorerst bis Ende Jänner 2011 genehmigt. Die Chance, dass das Werk danach geschlossen wird, sei aber hoch, heißt es von Triumph-Vorstand Axel Dreher. Eine Wiederbelebung der Produktion in Hartberg sei unwahrscheinlich.

Stiftung ist in Verhandlung

Mit der Kurzarbeit habe man aber Zeit gewonnen, um andere Beschäftigungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter zu finden. Etwa an einem der drei anderen Triumph-Standorte in Oberwart, Oberpullendorf oder Aspang.

Außerdem arbeite man nach wie vor an einer Arbeitsstiftung als Auffanglösung, heißt es vom AMS Hartberg. Mit der Kurzarbeitregelung ist die Schließung des Werkes zumindest bis Ende Jänner verschoben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.09.2010)

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