Ski-Weltcup

Manuel Feller, der neue Märchenkönig von Flachau

Manuel Feller
Manuel FellerAPA/AFP/JOE KLAMAR
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Im 124. Rennen fuhr der Tiroler vor Clement Noel und Teamkollegen Marco Schwarz zu seinem ersten Weltcupsieg.

Der Druck war enorm und das hatte sich Manuel Feller selbst zuzuschreiben. Als zu leichte „Märchenwiese“ hatte er den Slalomhang in Flachau nach der Verlegung aus Kitzbühel kritisiert. Den großen Worten ließ der Tiroler am Samstag aber auch große Taten folgen und fuhr auf der welligen Hermann-Maier-Weltcuppiste zu seinem ersten Sieg. „Wenn sie dann erstmals wegen dir die Hymne spielen, das ist Gänsehaut. Ein unglaublicher Tag, eine unglaubliche Geschichte. Es ist ein kleines Märchen“, sagte ein überglücklicher Feller im Ziel. „Ich war wegen der Vorgeschichte bei keinem Rennen so nervös wie hier heute im ersten Durchgang. Ich hab schon die Schlagzeilen gesehen, wenn ich beim zweiten Tor einfädle“, gestand der 28-Jährige.

Davon war in seinem 124. Weltcuprennen am Ende nichts zu bermerken, trotz immer dichter werdenden Schneefalls carvte Feller als Halbzeit-Dritter dank Bestzeit noch ganz nach vorn. „Das wird jetzt teuer“, erklärte er danach schmunzelnd. Denn er muss ein altes Versprechen einlösen: Einst hatte er Freunden nach einem verpassten Geburtstag angekündigt, bei seinem ersten Weltcupsieg zehn Flugtickets nach Bangkok und retour zu kaufen. Das Reisebudget kann er heute (10.30/13.45 Uhr, live, ORF1) im zweiten Slalom aufbessern, denn dieser ist als offizieller Kitzbühel-Ersatz mit 150.000 Euro dotiert. Diesen nimmt Feller zudem wieder mit dem Roten Trikot des Gesamtführenden in Angriff – ein Punkt beträgt der Vorsprung auf Teamkollegen Marco Schwarz, der hinter dem Halbzeitführenden Clément Noël (FRA) Dritter wurde.

Auch von Trainer Marko Pfeifer gab es viel Lob für Feller, der immer wieder von Rückenproblemen zurück geworfen worden war. „Es war eine lange Zeit und es ist mehr als verdient, dass er das jetzt gewonnen hat“, lobte der Kärntner. „Zuerst diese ganze Vorgeschichte und dann so abzuliefern, ist unglaublich. Es war aber auch eine richtige Bombenfahrt.“ Dem schloss sich ÖSV-Sportdirektor Toni Giger an: „Jetzt ist er der Märchenprinz.“ Auch mannschaftlich präsentierte sich das österreichische Slalom-Team stark, qualifizierten sich doch alle acht Läufer für das Finale. Fünf Wochen vor dem WM-Slalom ist die Spannung groß wie nie: Feller ist im fünften Saisonbewerb der fünfte Sieger.

Hiobsbotschaft für Norwegen

Nach Lucas Braathen (Seitenbandverletzung) und Atle Lie McGrath (Bänderdehnung im Knie) droht Norwegen der nächste Ausfall im WM-Winter. Wie der norwegische Rundfunksender NRK auf seiner Webseite berichtet, hat sich Gesamtweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde bei einem Sturz im Super-G-Training auf der Reiteralm eine möglicherweise schwere Knieverletzung zugezogen. „Ich fürchte natürlich das Schlimmste. Aber noch weiß ich zu wenig und hoffe noch“, sagte Kilde. Er werde sich in Innsbruck einer MRT-Untersuchung unterziehen, noch gebe es keine Schwellung.

(APA)

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