Pizzicato

Lockdown IV

Viele Menschen waren entsetzt, als sie während des ersten Durchgangs des Weltcup-Slaloms in Flachau, als die besten Fahrer schon im Ziel waren, kurz auf ORF2 zappten und da auf einmal Vertreter der österreichischen Bundesregierung, flankiert von Landeshauptleuten, sahen.

War es jetzt also so weit? Hatten die Landeshauptleute nun wirklich die Regierung übernommen, die Macht im Lande? Man hielt auch Ausschau, ob da noch Leute mit Mammutfell und Hörnern im Raum waren. Alibihalber hatte man auch noch einen Vizerektor der Med-Uni Wien hingestellt.

Der Landeshauptmann von Wien berichtete, dass Wien eigentlich sehr gut dastehe. Der Landeshauptmann der Steiermark erzählte, dass er seinerzeit mit seinem Kumpel von der anderen Partei die Gemeindefusionen so gut über die Bühne brachte, dass danach selbst die fusionierten Bürgermeister nicht genug davon kriegen konnten.

Doch im Laufe der Sendung stellte sich zum Glück heraus, dass es nur um irgendwelche Corona-Maßnahmen ging. Die Zuseher waren wieder beruhigt. Entspannt zogen sie sich ihren Sonntagsstaat an, um im nahe gelegenen Gasthaus ihr Schnitzel einzunehmen. Ehe sie draufkamen, dass dieses ja nach wie vor zu hatte. Den Slalom gewann dann übrigens ein Sebastian. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.01.2021)

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