Impfen

Wenn sich der Bürgermeister vordrängt

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Die Berichte über Politiker, die in Pflegeheimen geimpft werden, häufen sich. Warum etliche Prominente die Corona-Impfung schon jetzt erhalten haben, obwohl sie nicht zu den Risikogruppen gehören.

Wien. Was haben der Erzbischof von Wien, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde und etliche Bürgermeister in unterschiedlichen Bundesländern gemeinsam? Richtig, sie bekamen schon die Corona-Impfung, obwohl sie laut Prioritätenreihung noch gar nicht dran gewesen wären. Zuletzt hat der Fall des Feldkircher Bürgermeisters Wolfgang Matt (ÖVP) für Aufregung gesorgt, der auf eine Impfung bestanden haben soll, obwohl die Ärztin lieber Angehörige von Risikogruppen impfen wollte. Und aus Kärnten gibt es – allerdings unbestätigte – Gerüchte, wonach sich Milliardäre und andere Prominente gegen eine „Spende“ impfen hätten lassen. Grund für die außertourliche Impfung jeweils: In Pflegeheimen ist Impfstoff übrig geblieben.

1. Warum bleibt in Pflegeheimen überhaupt Impfstoff übrig?

Die Heimleitungen müssen im Vorfeld den Bedarf an Impfstoff angeben. Exakt lässt sich das allerdings nicht prognostizieren, da es immer wieder vorkommt, dass einzelne eine Impfung doch noch ablehnen oder aus Krankheitsgründen nicht geimpft werden können. Dazu kommt, dass in den Ampullen nicht wie ursprünglich gedacht fünf, sondern sechs Dosen enthalten sind – daher also deutlich mehr Personen geimpft werden können.

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