Erfahrene Führungskräfte eher gelassen

Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) hat nach Erhebungen im März und Juli 2020 auch zu Beginn des heurigen Jahres eine Befragung rund um die Corona-Krise durchgeführt. Die Mehrheit der befragten Entscheidungsträger (59 Prozent) gibt an, ihr Führungsverhalten generell verändert zu haben.

„Die Auswirkungen von Corona auf die Führungskultur in den heimischen Betrieben sind nun schon klar sichtbar: Der Trendverlauf unserer Umfrage zeigt deutliche Umwälzungen in Arbeitsmodellen und Führungsstil. Man sieht aber auch, dass insbesondere erfahrene Führungskräfte eher gelassen mit der Situation umgehen”, erklärt Andreas Zakostelsky, Bundesvorsitzender des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF).

Sorgen um die Gesundheit beeinflussen Führungsstil

Die befragten Führungskräfte geben als beeinflussende Faktoren für das geänderte Verhalten u.a. die Sorgen um die Gesundheit der Mitarbeitenden (41 Prozent), die notwendig gewordene Umstellung auf Homeoffice (43 Prozent) und die nicht planbare Entwicklung (48 Prozent) an. Bei 40 Prozent der Führungskräfte wirkt auch das Hin- und Herspringen zwischen Lockdown und Öffnung auf ihren Führungsstil, bei 36 Prozent werden Auswirkungen aus dem Privatleben sichtbar. Kaum ausschlaggebend auf ihr Führungsverhalten empfinden ManagerInnen die unsicheren Arbeitszeiten (17 Prozent), die mangelnde Umsetzung der Impfungen (18 Prozent) und die Kurzarbeit (24 Prozent). Sorgen wegen eines persönlichen Jobverlustes beeinflussen den Führungsstil gar nur bei 10 Prozent der Führungskräfte.

Wirtschaftspolitische Entwicklung sorgt Führungskräfte

Die Mehrzahl der heimischen Führungskräfte hat aber neben dem eigenen Wirken auch das große Ganze im Fokus: So bereitet 70 Prozent der heimischen Führungskräfte der generelle Anstieg der Arbeitslosenrate in Österreich Sorge, 64 Prozent eine mögliche Wirtschafsrezession. Auch eine eventuelle Schwächung des Standortes auf Grund der aktuellen Schuldenpolitik sorgt 55 Prozent der Führungskräfte.

Besonnenheit und ruhige Stimmung in den Chefetagen  

Der Großteil der vom WdF befragten ManagerInnen ist bereits seit 10 oder mehr Jahren in leitender Position tätig (86 Prozent) und in erster und zweiter Führungsebene angesiedelt. Trotz der schon lange anhaltenden Ausnahmesituation ist das Stimmungsbild der erfahrenen Führungsriege gelassen. 51 Prozent blicken mit großem Optimismus der Immunisierung durch die Schutzimpfung entgegen. Das Gefühl, den Anschluss zu verlieren belastet kaum (6 Prozent), Orientierungslosigkeit kommt bei nur 13 Prozent der Befragten auf, die Motivation schwindet bei nur 16 Prozent und Sicherheits- oder Vertrauensverlust erleiden nur 10 Prozent. Einzig der fehlende Austausch mit dem beruflichen Umfeld stört 38 Prozent der Chefs.

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