Pizzicato

Haarsträubend

Personen des öffentlichen Lebens, wie es Politiker sind, die Haut und Haar zu Markte tragen, leiden im Lockdown wie begossene Pudel.

Als Werbefiguren für Friseursalons eignen sich die wenigsten, und doch soll die Frisur „sitzen“ – oft mittels Spray oder Gel. Die Tönung verliert an Glanz, hinten wellt sich das Haar und zuweilen steht es zu Berge, weil die Dauerkrise so haarsträubend ist.

Wehe aber, sie lassen einen Figaro ins Haus kommen oder einfliegen, wie dies Usus ist unter Fußballstars. Die Sportikonen des 21. Jahrhunderts sind Verwandlungskünstler, die sich durch Haarstyling und Tattoos definieren – eine ganz eigene Performance.

Am Sonntag werden Hunderte Millionen den Superbowl verfolgen, das Football-Finale in Tampa in Florida. Da ziemt es sich, sich die Haare schön zu machen, wie jene zwei Spieler der Kansas City Chiefs, die allerdings das Pech hatten, in die Hände ihres mit dem Eh-schon-wissen-Virus infizierten Leibfriseurs zu fallen.

Schwitzen, viril und mit Stil: So lautet auf der Gegenseite das Motto des 43-jährigen Modellathleten Tom Brady. Mr. Perfect, früher ein „Patriot“ und jetzt ein „Pirat“, kommt ohne viel Styling aus. Während des Spiels ist das Haar ohnehin von einem Helm bedeckt. Für manche Minister wäre dies ein ratsamer Schutz, zumal sie nicht so gut abgeschirmt sind wie ein Quarterback im Football. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2021)

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