Ein Hochtal im Grazer Bergland lockt in diesem schneereichen Winter nicht nur Alpinskifahrer.
Wer in Graz lebt, hat's gut: Von dort ist das Langlaufgebiet Teichalm nur eine Autostunde entfernt (von Wien: zwei). Es liegt mit einer dicken Decke aus Schnee in einem Hochtal im Grazer Bergland.
Um ehrlich zu sein: Die Teichalm auf 1200 Metern Seehöhe ist auch ein beliebtes (kleines) Alpinskigebiet. Als Langläufer kann man allerdings, wenn man nicht unbedingt die Bärenschützloipe benützen will, dem Andrang vor den Skiliften ausweichen und bei der Latschenhütte loslaufen. Das sonst stattliche Lokal am südöstlichen Ende des kleinen Stausees ist coronahalber tatsächlich auf ein kleines Hüttchen davor zusammengeschrumpft, mit Loipenkassa und Imbissverkauf.
Also los: Während die Bärenschützloipe dem Tal Richtung Westen folgt (ein paar Kilometer weiter ist die Bärenschützklamm, wo es voriges Jahr zu einem katastrophalen Felssturz mit drei Todesopfern kam), führt die Hochmoorloipe nach Südosten. Nach zirka 2,5 Kilometern dreht man entweder zurück Richtung Teichalmsee nach links ab und läuft nur die Rundloipe ums Hochmoor. Oder man folgt dem Tal weiter ostwärts, bis man nach knapp acht Kilometern die Sommeralm erreicht hat (daher der Name Sommeralmloipe).
Von kurzen Rampen abgesehen, steigt die Loipe nur unmerklich an, aber der Wendepunkt liegt doch rund 100 Meter höher. Der Wasserlauf des mäandernden Mixnitzbachs und der Raab ist ein ständiger Begleiter, wenn auch – naturgemäß – der Gegenrichtung folgend.
Von der solcherart wirkenden Schwerkraft profitiert man dann auf dem Rückweg, der einem so merkwürdig leichtfüßig vorkommt wie der Hinweg gehemmt. An der besagten Gabelung werden die Loipen wieder eins und führen zurück zur Latschenhüttenhütte. Was nett wäre, aber leider nicht möglich ist: den See zu umrunden. Das kann man dann im Sommer zu Fuß machen.
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