Spanien

Eine "Wunderwaffe" gegen Kataloniens Separatisten

APA/AFP/LLUIS GENE
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Am Sonntag wird in der abtrünnigen Region ein neues Parlament gewählt. Die separatistische Mehrheit ist zerstritten – und Spaniens Premier setzt auf seinen Minister.

Die Nacht verbringt der 51-Jährige im Gefängnis. Dort muss er eine Haftstrafe wegen der Organisation eines ungesetzlichen Unabhängigkeitsreferendums im Herbst 2017 absitzen. Doch tagsüber öffnet sich für Separatistenchef Oriol Junqueras die Zellentür. Und er kann im Zuge des offenen Strafvollzugs auf der Straße Wahlkampf machen. Er darf zwar in dieser Schicksalswahl in seiner katalanischen Heimat nicht kandidieren. Aber er nutzt den Freigang, um draußen für die Abspaltung Kataloniens vom spanischen Königreich zu werben.

„Spanien bremst den Fortschritt der Katalanen“, sagt Junqueras, der Vorsitzende der großen Unabhängigkeitspartei Esquerra Republicana (Republikanische Linke). „Wir geben nicht auf.“ Die Gefängnisstrafe, zu der er 2019 verdonnert worden war, habe ihn in seiner Überzeugung weiter bestärkt. „Die Haft ist Teil des Weges in die Freiheit meines Landes.“ Er meint die Freiheit einer unabhängigen „Katalanischen Republik“, von der er und seine politischen Weggefährten träumen.

Ein bescheidener Sieg

Am Sonntag wird man sehen, wie stark die Separatistenbewegung in dieser eigenwilligsten Region Spaniens ist: Die Katalanen sind aufgerufen, ein Regionalparlament zu wählen. Ein Parlament, in dem der antispanische Block bisher eine knappe Mehrheit hat. Mit der Folge, dass in Barcelona seit zehn Jahren eine separatistische Regionalregierung amtiert, die die Unabhängigkeit vorantreibt und damit auf Kollisionskurs mit dem spanischen Staat ist.

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