Stressbewältigung

Ein Freund, ein guter Freund – das ist das Beste

In Stresssituationen helfen Freunde auch aus der Ferne.
In Stresssituationen helfen Freunde auch aus der Ferne.Imago Images
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In Stresssituationen helfen Freunde auch aus der Ferne.

Man lebt nicht in derselben Stadt oder gar im selben Land, man ist beruflich oder familiär verhindert oder es herrscht eine Pandemie und man muss den Alltag sozial distanziert bewältigen. Die Gründe, warum man sich im Freundeskreis nicht treffen und sich über seine Ängste und Sorgen austauschen kann, sind vielfältig.

Die gute Nachricht: Die Freundin oder der Freund muss nicht anwesend sein, um in stressigen Situationen unterstützen zu können. Das belegte die Psychologin Carmen Morawetz von der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen der Freien Universität Berlin sowie der Universität Melbourne mithilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie (Neuro-Image). Die Ergebnisse ihrer Studie zeigen, wie das menschliche Gehirn negative Emotionen durch virtuelle soziale Unterstützung abschwächen kann.

Mit Foto und Zuspruch

Menschen können Gefühle durch soziale Nähe besser bewältigen. Aber schon aufbauende Botschaften, die mit einem Foto eines guten Freundes oder einer guten Freundin präsentiert werden, wirken sich offenbar positiv auf die Fähigkeit aus, mit negativen Gefühlen umzugehen. Dies steht in Zusammenhang mit einer differenzierten Aktivierung in einem Netzwerk von Hirnregionen, das für die Kontrolle von Emotionen zuständig ist.

Bei sozialer Unterstützung durch eine andere Person werden bestimmte Hirnregionen mehr rekrutiert als bei dem Versuch, negative Gefühle allein in den Griff zu bekommen. Die Arbeit von Morawetz' Team macht deutlich, dass die unterstützende Person physisch nicht anwesend sein muss. Die Hirnaktivierung wird dabei zusätzlich durch eine bestehende Freundschaft zu dieser beeinflusst. (cog)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2021)

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