Mythos vom wehrhaften Land Tirol. Pater Joachim Haspinger, einer der Anführer des Volksaufstands 1809 gegen Napoleon.
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Tiroler Eigensinn und Eigenart

Von einem „Aufstand des Bergvolks“ berichteten Medien in dieser Woche. Dass Tirol auf seine partikularen Interessen und auf Distanz zu Wien Wert legte, war immer schon so.

Es gibt nur wenig allegorische Darstellungen des österreichischen Föderalismus, eine stammt aus dem Jahr 1849 und zeigt eine Barke, die das Staatsschiff der Habsburgermonarchie darstellt. 19 Personen drängeln sich auf dem Boot, nur ein Mann ist darunter: Kaiser Franz Joseph im Mantel eines römischen Imperators. Gelenkt wird das Boot von der Allegorie der „Constitution“. 17 weitere junge Frauen stehen für die Länder der Monarchie.

Man merkt eine Rangordnung: Dalmatien und die serbische Vojvodina sind im Bug des Schiffs, die Frau, die als erste unmittelbar beim Kaiser platziert ist, trägt ein Trachtenkostüm und stützt sich auf eine Flinte. Das ist ohne Zweifel Tirol. Unwillkürlich lässt man die Ereignisse aus dem Jahr, in dem das Bild entstanden ist, Revue passieren: Die Tiroler Kaiserjäger waren es, die für den Kaiser im Revolutionskrieg 1848/49 in Norditalien gekämpft hatten und an der Niederschlagung des Aufstands durch Feldmarschall Radetzky beteiligt waren. „K.u.k. Kaiserjäger“ war ein besonderer Ehrenname, sie dienten ihrem Oberst, dem Kaiser, bis zum Ende der Monarchie. Tirol, ein Land, in unverbrüchlicher Treue zum Erzhaus.

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