Glaubensfrage

Grünes Kirchen-Date

Wie im Windschatten der Pandemie Weichen gestellt werden und über ein Date der Bischöfe mit den Grünen.

Im Windschatten der Nachrichten über Corona, Mutationen, Mutanten, Lockdowns und psychische Downs hat die katholische Kirche in Oberösterreich eine Weiche gestellt. Bischof Manfred Scheuer reagiert auf den Priestermangel und ermöglicht nach einem Jahr (!) des Prüfens Pfarrzusammenlegungen.

Klingt nicht rasend innovativ. Das mehr oder weniger fantasielose, äußeren Zwängen geschuldete (oder ist die Not selbstverschuldet? Zölibat!) Zusammenpferchen von Gemeinden ist in Österreich und radikaler in Deutschland üblich. Bemerkenswert ist, dass der Linzer Bischof Fehler, wie sie andere gemacht haben, vermeidet. „Wir brauchen uns nicht neu erfinden, aber wir haben auf die Herausforderungen der Zeit zu reagieren, damit Kirche vor Ort erlebbar bleibt“, sagt er. Und deshalb überführt er die in 39 Dekanaten zusammengefassten 486 Pfarrgemeinden zwar in 40 Großpfarren. Diese wieder bestehen aus je zehn bis 14 Pfarrgemeinden. Der Clou: Die traditionellen lokalen Rechtsträger „Pfarrkirche“ und „Pfarrpfründe“ bleiben bestehen und also ungeschoren. Ein gewisses Eigenleben der kleinsten Einheiten erscheint so garantiert. Und Laien sind in der Leitung dieser Pfarrgemeinden ausdrücklich erwünscht. Dafür hat sich Bischof Scheuer, klug wie er ist, sogar den Segen aus Rom geholt. Anders als anderswo unterbleibt an der Basis lauter Widerstand gegen die Reform.

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