Ski-WM

Skifahren, ein Teamsport? Nicht in Österreich

Katharina Liensberger (r.) und Marta Bassino, zwei Weltmeisterinnen und Stars ihrer Mannschaften.
Katharina Liensberger (r.) und Marta Bassino, zwei Weltmeisterinnen und Stars ihrer Mannschaften. GEPA pictures
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In Cortina schlägt die Stunde der Teamplayer: Die frischgebackenen Weltmeister preisen den ausgeprägten Mannschaftsgeist in ihren Verbänden, ihre Medaillen geben ihnen recht. Doch im ÖSV-Lager ist alles anders.

In Cortina ist Teamgeist Trumpf. Aber nicht, weil heute der Teambewerb ansteht (12.15 Uhr, ORF1). Dass das richtige Mannschaftsgefüge zum Erfolg führt, dafür hat diese Ski-WM schon zahlreiche Beispiele geliefert. Der im ÖSV ausgemusterte Romed Baumann, der wie Andreas Sander im deutschen Team plötzlich Silbermedaillen einfährt. Die US-Amerikaner, die in diesem Winter einen Aufschwung erleben und die Ted Ligety bei dessen Abschiedspressekonferenz in Cortina so lang als Teamleader preisen, bis Tränen fließen. Die Norweger, die seit Jahrzehnten verinnerlicht haben, dass man nur gemeinsam gewinnt. Oder die Schweizer Riesentorläufer, die derzeit wohl stärkste Mannschaft im Skiweltcup überhaupt, die am Freitag ins WM-Geschehen eingreifen wird. Mehr denn je liegt dieser Tage also ein Schluss nahe: Skifahren ist ein Mannschaftssport.

Nur für Österreich gilt das nicht. Wann hat man im Zielraum zuletzt einen ÖSV-Rennläufer gesehen, der den Kollegen am Start letzte Infos zufunkt? So wie es bei den Norwegerin gang und gäbe ist oder wie es Mikaela Shiffrin trotz ihres Sonderstatus im US-Team zu tun pflegt. Bei einer WM mag auch im ÖSV-Lager ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl aufkommen, aber selbst Philipp Schörghofer, seines Zeichens zweifacher Mannschaftsweltmeister, sagt: „Diesen Teamspirit, den es bei anderen Nationen gibt, hat es in Österreich nie gegeben. Ich weiß nicht, ob es ihn jemals geben wird, momentan gibt es ihn auch nicht.“

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