Pizzicato

Ungegoogelte Gedankengänge

Wenn das Kind vor dem dritten Geburtstag anfängt, mit den Fingern zu rechnen, beginnen die Gedanken zu kreisen. Da steht der Zwerg und streckt seine Hände in die Höhe: „Fünf und eins ist sechs! Fünf und fünf ist zehn!“

Also: Wenn der Mensch an jeder Hand sechs Finger hätte, würden wir dann in Zwölferschritten rechnen? Wenn ja, wo sind dann die Angelsachsen falsch abgebogen, dass sie sich nicht ans metrische System halten, sondern im imperialen System von den uns angeborenen Zehnerschritten abweichen? Weiter geht es mit der Vorstellung, ob die Ahnen der Franzosen mit den Fingern und den Zehen gerechnet haben, denn wie sonst kommen sie auf die Zwanzigerschritte in ihrer Zählweise? Oui, 93 wird als „viermal 20 und 13“ ausgesprochen, en français.

Solche Gedanken wären eine herrliche Basis für lustige Gespräche in geselliger Runde, wenn a) solche derzeit möglich wären und b) keiner sein Handy zückte, um die frisch gegoogelte Antwort zu präsentieren. Daher werfen wir diese Gesprächsansätze in die Runde der Leserinnen und Leser – frisch und unverbraucht, garantiert noch nicht in Google oder der ökologisch sinnvolleren Variante Ecosia gecheckt. Vielleicht verkürzen Diskussionen darüber Ihre Zeit zu Hause? (vers)

Reaktionen an: veronika.schmidt@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.03.2021)

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